📰 Düstere Lageeinschätzung Der frühere NATO-Vizeoberbefehlshaber in Europa, General Sir Richard Shirreff, warnt, ohne entschlossene Gegenwehr des Westens werde eine militärische Konfrontation mit Russland zur Realität. Er zeichnet damit ein Lagebild, das Europa politisch, wirtschaftlich und militärisch auf eine lange Auseinandersetzung einstellt.
⚠️ Kritik am amerikanischen Kurs Besonders kritisch bewertet Shirreff den Kurs unter Donald Trump, den er sinngemäß als „auf Putins Geheiß“ handelnd beschreibt. Eine solche Linie schwäche die Abschreckung und verschiebe die Initiative nach Moskau.
🛡️ Abschreckung als Schlüsselvariable In Europa verdichten sich sicherheitspolitische Warnungen: Der deutsche Generalleutnant Alexander Sollfrank hält einen begrenzten russischen Angriff auf NATO-Gebiet jederzeit für möglich; für einen großangelegten Schlag müsse der Westen spätestens bis zum Ende des Jahrzehnts gewappnet sein. Das Risiko hänge entscheidend von Abschreckung und Bereitschaft der Allianz ab.
🇪🇺 Europäische Eigenständigkeit gefordert Shirreffs Kernthese lautet, Russland nutze westliche Zögerlichkeit. Europa dürfe nicht länger auf amerikanische Führung hoffen, sondern brauche eine verlässliche, eigenständige Strategie.
🧩 Bausteine einer Strategie Diese müsse mehrere Handlungsfelder zugleich abdecken, damit die russische Kriegswirtschaft und Kriegsführung wirksam getroffen werden.
- Engere nachrichtendienstliche Zusammenarbeit
- Ausbildungs- und Logistikunterstützung
- Konsequente Sanktionsdurchsetzung, die die russische Kriegswirtschaft tatsächlich trifft
🎯 Lieferung weitreichender Systeme Militärisch hält Shirreff die Bereitstellung weitreichender Systeme bis hin zu Marschflugkörpern für notwendig, weil Moskau sonst keinen Anlass sehe, sein Vorgehen zu ändern.
🧨 Gefahr erzwungener Zugeständnisse Eine von Washington erzwungene ukrainische Kapitulation würde die Souveränität Kyjiws zerstören und Folgepressuren auf Moldau, Georgien, die baltischen Staaten und möglicherweise Rumänien nach sich ziehen.
🧭 Bewertung von Trumps Ansatz Vor diesem Hintergrund stuft Shirreff Trumps Ansatz als gefährlich ein; die vermeintliche Bereitschaft, Kiew zu Zugeständnissen zu drängen, spiele Putin in die Hände.
🏁 Konservatives Fazit Konservative Außen- und Sicherheitspolitik misst Abschreckung, Wehrhaftigkeit und Bündnistreue hohe Bedeutung bei. Frieden bleibt demnach durch Stärke, Durchhaltefähigkeit und geschlossene politische Führung wahrscheinlicher als Krieg. Europa braucht kurzfristig robuste Unterstützung für die Ukraine und mittelfristig die eigenständige Fähigkeit, russische Erpressung – konventionell, hybrid oder nuklear angedroht – glaubwürdig zu kontern. Wer jetzt zögert, erhöht das Risiko einer direkten Konfrontation; wer entschlossen vorsorgt, kann sie vermeiden.
🗨️ Kommentar der Redaktion Stärke ist die Sprache, die Moskau versteht; alles andere lädt zur Probe aufs Exempel ein. Europas Sicherheit darf nicht an amerikanisches innenpolitisches Kalkül delegiert werden, wenn Führungsverzicht droht. Wer Kiew zu faulen Kompromissen drängt, öffnet der nächsten Erpressung die Tür und unterminiert die Glaubwürdigkeit der Allianz. Deshalb braucht es jetzt Durchhaltewillen, harte Sanktionsdurchsetzung und die Lieferung weitreichender Systeme. Zögerlichkeit ist ein Kostenmultiplikator der Unsicherheit und am Ende teurer als Entschlossenheit.


