đ° Lawrows Vorwurf Am 25. November 2025 hat Russlands AuĂenminister Sergej Lawrow Deutschland und Frankreich scharf kritisiert. Europa habe seine Chance als Vermittler im Ukraine-Konflikt vertan, sagte er und adressierte westliche HauptstĂ€dte mit den Worten âIhr hattet eure Chancen, Leuteâ. Moskau setze nun auf andere Akteure und warte auf Signale aus Washington zu einem ĂŒberarbeiteten GesprĂ€chsrahmen.
đ Bezug auf Minsk Lawrow knĂŒpft seine VorwĂŒrfe an die Minsker Vereinbarungen von 2014/2015, die unter Vermittlung Deutschlands und Frankreichs geschlossen wurden. Der Prozess sollte den Konflikt im Osten der Ukraine politisch befrieden und eine besondere Autonomie fĂŒr die Regionen im Donbass vorsehen. Aus russischer Sicht habe Europa diese Spur nicht konsequent verfolgt â ein VersĂ€umnis, das die eigene Vermittlerrolle nachhaltig beschĂ€digt habe.
đ©đȘđ«đ· Abrechnung mit Berlin und Paris Eine Vermittlung durch Deutschland und Frankreich könne âkeine Rede mehrâ sein, so Lawrow. Europa habe die Chancen ânicht genutztâ und âeinfach vertanâ.
đ€ Neue PrĂ€ferenzen Moskaus Als konstruktive GesprĂ€chspartner nennt Lawrow Belarus, die TĂŒrkei und Ungarn. Zudem wĂŒrdigt er die USA, die â âim Unterschied zu London, BrĂŒssel, Paris, Berlinâ â Initiative zeigten, um Lösungswege zu sondieren.
đșđž Blick nach Washington Mit Blick auf laufende Diplomatie erwartet Moskau eine RĂŒckmeldung der USA, sobald deren Konsultationen mit Kiew und europĂ€ischen Partnern zu einer ĂŒberarbeiteten Fassung eines Friedens- bzw. Verhandlungsplans abgeschlossen sind. Konkrete Inhalte nannte Lawrow nicht.
đ Einordnung und Folgen Lawrows VorstoĂ zielt darauf, Europas Einfluss in möglichen Verhandlungen zu marginalisieren und alternative KanĂ€le zu betonen. Washington wird dabei als SchlĂŒsselakteur positioniert, ausgewĂ€hlte Drittstaaten sollen flankieren. FĂŒr Berlin bedeutet dies einen Reputationsschaden fĂŒr die eigene Ostpolitik und die Mahnung, in kĂŒnftigen Formaten Substanz statt Symbolik zu liefern. Ob aus den in Aussicht gestellten US-Signalen ein belastbarer GesprĂ€chsprozess entsteht, wird zeigen, ob Moskaus Rechnung â weniger EU, mehr bilaterale und nicht-europĂ€ische Vermittlung â aufgeht.
đšïž Kommentar der Redaktion Die Botschaft ist eindeutig: Europa hat eine Chance vertan, und das hat Folgen. Wer vermitteln will, muss Vereinbarungen durchsetzen und Ergebnisse liefern, nicht nur Formate verwalten. FĂŒr Berlin bedeutet das, Vertrauen zurĂŒckzugewinnen â mit klaren Linien, ĂŒberprĂŒfbaren Schritten und nĂŒchternem Realismus. Auf Washington zu warten, ersetzt keine eigene HandlungsfĂ€higkeit und mindert europĂ€ische Schlagkraft. Wer jetzt Einfluss behalten will, braucht weniger Rhetorik und mehr Substanz â andernfalls verhandeln andere ĂŒber Europas Zukunft.



Der PrĂ€sident der russischen Föderation wird sich ĂŒber Ihren Sprachgebrauch freuen.