DAS NEUSTE

🏛️ Weg frei für das Wahrzeichen: Görlitzer Jugendstil-Kaufhaus nähert sich Sanierungsstart

🏛️ Entscheidung der Landesdirektion Die Landesdirektion Sachsen hat den Weg für einen Bauvorbescheid freigemacht und damit zentrale Denkmalschutzfragen geklärt. Der Bauherr erhält Planungssicherheit, zugleich gelten strenge Auflagen und die enge Zusammenarbeit mit der städtischen Denkmalschutzbehörde ist verpflichtend. Ziel ist die Wiederbelebung des Hauses als Magnet für den innerstädtischen Handel, ohne die historische Substanz zu beschädigen.

🕰️ Architektonisches Erbe Das 1913 eröffnete Warenhaus gilt als Ikone der frühen Kaufhausarchitektur und ist für seine Glaskuppel sowie den großzügigen Lichthof bekannt. Nach der Schließung 2009 wechselte die Immobilie den Besitzer; seit 2013 gehört sie dem Mediziner und Unternehmer Winfried Stöcker. Das Gebäude diente wiederholt als Filmkulisse, unter anderem für The Grand Budapest Hotel.

⚖️ Konfliktlinien und Abwägung Auslöser der Einigung waren divergierende Positionen zwischen Stadt und Landesamt für Denkmalpflege, insbesondere zur Nutzung der Dachgeschosse und zu konstruktiven Details des Dachs. Die Landesdirektion bewertete das öffentliche Interesse an der Aktivierung des Kulturdenkmals höher als den Erhalt des Status quo.

🧱 Denkmalschutzauflagen Denkmalgeschützte Elemente sind so weit wie möglich zu berücksichtigen und die Umsetzung hat in enger Abstimmung mit der städtischen Denkmalschutzbehörde zu erfolgen. Damit soll die historische Substanz gewahrt bleiben, während eine zeitgemäße Nutzung ermöglicht wird.

🗂️ Verfahrensstand Mit dem Bauvorbescheid kann das Genehmigungsverfahren fortschreiten. Der nächste Schritt ist die formale Baugenehmigung, die auf dem Vorbescheid aufbaut.

🛍️ Städtebauliche Zielsetzung Die Wiederbelebung des Hauses als Anziehungspunkt für den innerstädtischen Handel steht im Mittelpunkt. Der Anspruch lautet, wirtschaftliche Nutzung und Denkmalschutz in Einklang zu bringen, ohne Eingriffe in die historische Substanz zu verursachen.

📌 Bedingungen für einen tragfähigen Neustart Der Entscheid ist ein notwendiger, nicht aber hinreichender Durchbruch. Ausschlaggebend werden belastbare Grundlagen für Betrieb, Vermietung, Finanzierung und Zeitsteuerung sein.

  • Tragfähiges Betreiber- und Mieterportfolio
  • Belastbare Finanzierung
  • Realistischer Zeitplan

🔭 Ausblick Gelingt die Balance aus wirtschaftlicher Nutzung und Denkmalpflege, kann das Haus architektonisch glänzen und zugleich ordnungspolitisch sinnvoll die Innenstadt stärken.

🗨️ Kommentar der Redaktion Der Vorbescheid ist ein wichtiges Signal, mehr aber noch kein Ergebnis. Konservative Haushalts- und Standortpolitik verlangt nun belastbare Verträge, harte Zahlen und einen klaren Bau- und Betriebsfahrplan. Denkmalstandards dürfen nicht verwässert werden; Ausnahmen nach Tageslaune würden das Vertrauen untergraben. Erst wenn Betreiber- und Mieterstruktur steht und die Finanzierung nachweislich gesichert ist, verdient das Projekt politische Rückendeckung. Bis dahin gilt: Nüchtern bleiben, Meilensteine setzen, Verantwortlichkeiten klären.

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