🍺 Oettinger zieht Produktionsstopp vor: Braunschweiger Standort schließt zum Jahresende

📰 Frühere Stilllegung in Braunschweig

📉 Die Oettinger-Brauerei beendet die Bierproduktion in Braunschweig bereits zum Jahreswechsel und damit früher als ursprünglich vorgesehen. Statt einer Stilllegung im Frühjahr 2026 fällt der Vorhang schon Ende 2025. Von den zuletzt rund 120 Beschäftigten bleiben lediglich etwa zehn Stellen in Logistik und Materialwirtschaft erhalten. Als Gründe nennt das Unternehmen sinkende Absätze und veraltete Technik; die Produktion wird an andere Standorte verlagert.

🏛️ Traditionsstandort mit langer Geschichte

🧭 Der Brauereistandort in Braunschweig blickt auf eine Tradition seit 1871 zurück und gehört seit 2009 zu Oettinger. Bereits im Sommer war die Verlagerung der Produktion an die Werke Oettingen in Bayern und Mönchengladbach angekündigt worden, damals noch mit längerem Zeithorizont. Die nun vorgezogene Schließung ist Teil struktureller Anpassungen in einer Branche, die seit Jahren mit rückläufigem Bierkonsum und steigenden Kosten ringt.

Endgültige Entscheidung und Zeitplan

📅 Nach Unternehmensangaben ist die Entscheidung endgültig: In Braunschweig wird zum Jahresende kein Bier mehr gebraut. Ursprünglich sollte der Schritt erst im Laufe des Frühjahrs 2026 erfolgen. Die verbleibenden Positionen vor Ort betreffen ausschließlich logistiknahe Aufgaben; die übrigen Tätigkeiten werden an die verbleibenden Oettinger-Werke übertragen. Gewerkschaftliche Bemühungen konnten den Zeitplan nicht mehr verändern.

👷 Folgen für die Beschäftigten

🧳 Für die Belegschaft bedeutet die vorgezogene Stilllegung eine kurzfristige und belastende Neuorientierung. Die Optionen reichen vom Wechsel an andere Standorte bis hin zur Suche nach neuen Perspektiven auf dem regionalen Arbeitsmarkt.

🏭 Branchenweite Einordnung

⚙️ Die Entwicklung in Braunschweig ist ein weiterer Hinweis auf den anhaltenden Strukturwandel in der deutschen Bierindustrie. Oettinger verdichtet Kapazitäten und folgt damit einem nüchternen Kostendiktat – zulasten eines Traditionsstandorts und vieler qualifizierter Arbeitsplätze. Politik und Unternehmen in der Region stehen nun in der Pflicht, die betroffenen Beschäftigten zügig zu unterstützen und Perspektiven zu eröffnen. Zugleich ist die Branche insgesamt gefordert, Geschäftsmodelle an einen dauerhaft schwächeren Inlandsabsatz und höhere Effizienzanforderungen anzupassen.

🗨️ Kommentar der Redaktion

🧭 Die Entscheidung ist hart, aber betriebswirtschaftlich folgerichtig. Wer im Wettbewerb bestehen will, muss Kapazitäten straffen, wenn Absatz und Technik dagegen sprechen. Sentimentale Verklärung eines Standorts ersetzt keine Modernisierung – sie verzögert nur notwendige Schritte. Aufgabe der Politik ist nicht Symbolpolitik, sondern schnelle Vermittlung, Qualifizierung und die Sicherung fairer Rahmenbedingungen. Gewerkschaften und Unternehmen sind gleichermaßen in der Verantwortung, Übergänge zügig und verbindlich zu gestalten.

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