📌 Fortgesetzte Öffnung und Zuspruch Die Sonderausstellung „Nationalsozialismus in Görlitz – 80 Jahre Kriegsende“ im Kaisertrutz erfährt starken Zuspruch und bleibt bis 14. Dezember 2025 geöffnet. Damit steht die Schau weiterhin einem breiten Publikum offen, das sich für die lokale NS-Geschichte interessiert. Der aktuelle Schlusstag sowie Ort und Rahmenbedingungen sind durch die Görlitzer Sammlungen und die Stadt bestätigt. Der Eintritt ist bewusst niedrigschwellig gestaltet.
🧭 Einordnung im Gedenkjahr Die Ausstellung ist in das Gedenkjahr zum 80. Jahrestag des Kriegsendes eingebettet. Sie richtet den Blick auf Görlitz zwischen 1933 und 1945: auf den Alltag der Bevölkerung unter der Diktatur, die Kriegsjahre und deren unmittelbare Folgen. Die besondere Prägung der Stadt durch die Neiße-Grenze seit dem 8. Mai 1945 wird ebenso thematisiert wie Perspektiven aus Polen und die spätere Aufarbeitung in der DDR. Der Ansatz ist quellennah und alltagsgeschichtlich; klare Täter-Opfer-Zuschreibungen werden nicht ausgeblendet, sondern um Zwischentöne ergänzt.
🏛️ Ort und Laufzeit Schauplatz ist der Kaisertrutz am Platz des 17. Juni 1. Die Laufzeit erstreckt sich vom 21. März bis zum 14. Dezember 2025.
🗣️ Sprache und Vermittlung Die Ausstellungstexte sind zweisprachig in Deutsch und Polnisch und zusätzlich in einfacher Sprache verfügbar. Regelmäßige Kuratorinnen- und Kuratorenführungen sowie ein Begleitprogramm für Schulen vertiefen die Inhalte und erleichtern den Zugang.
🤝 Trägerschaft und Rahmen Träger und Förderer – darunter der Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien und die Friede Springer Stiftung – sichern die inhaltliche und organisatorische Basis. Die Stadt führt Öffnungszeiten und Kontaktwege sowie ein sozialverträgliches Entgelt von 2 Euro auf; Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren haben freien Eintritt.
📈 Bedeutung und Empfehlung Die fortgesetzte Öffnung bis in den Dezember ist sachlich geboten: Das Thema bleibt für die Stadtgesellschaft relevant, der Andrang belegt den Bedarf an nüchterner, lokal verankerter Aufklärung. Der konservative Kern – Verantwortung aus der eigenen Geschichte abzuleiten, ohne sie zu skandalisieren oder zu banalisieren – wird eingelöst. Die Kombination aus niedrigem Eintritt, zweisprachiger Aufbereitung und pädagogischem Begleitprogramm macht die Schau besonders für Familien und Schulen empfehlenswert.
🗨️ Kommentar der Redaktion Diese Ausstellung setzt den richtigen Akzent: nüchtern, quellenbasiert, ohne theatrale Überhöhung. Erinnerungskultur gewinnt an Wert, wenn sie Verantwortung betont und zugleich ideologische Schlagseite meidet. Die bewusste Niedrigschwelligkeit ist kein Angebot an Beliebigkeit, sondern ein Dienst an Familien und Schulen. Wer aus der Geschichte lernen will, braucht Genauigkeit und Disziplin, nicht Aktivismus. Dass Täter-Opfer-Zuschreibungen klar benannt und dennoch um Zwischentöne ergänzt werden, ist Ausdruck erwachsener Geschichtspolitik.


