đ° Synode berät Ăźber Frieden, Macht und Gewalt In Dresden tagt die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland vom 9. bis 12. November 2025. Im Zentrum stehen drei Leitfragen: Wie definiert die Kirche Frieden in einer Welt multipler Krisen, wie geht sie mit Macht um und wie konsequent bekämpft sie Gewalt in den eigenen Reihen. Der Anspruch ist klar formuliert: weniger wohlklingende Formeln, mehr Orientierung und ĂźberprĂźfbare BeschlĂźsse.
đď¸ Hintergrund und Auftrag der Synode Die EKD-Synode ist neben Rat und Kirchenkonferenz eines der drei Leitungsorgane der EKD. 128 Delegierte aus 20 Landeskirchen beraten in Plenum und AusschĂźssen Ăźber Inhalte, Finanzen und Gesetze, mit dem Auftrag, Positionen zu schärfen und den Rat politisch wie organisatorisch zu begleiten. Dresden fungiert dabei traditionell als einer der zentralen Tagungsorte.
âď¸ Schwerpunkt Kirche und Macht Bereits am Samstag, 8. November, setzen EKD sowie die gliedkirchlichen ZusammenschlĂźsse UEK und VELKD einen gemeinsamen Akzent. Im Fokus stehen Verantwortung, Transparenz und der Abbau intransparenter Machtstrukturen, nicht zuletzt als Konsequenz aus der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt. Das Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt legt am Dienstag seinen Bericht vor; erwartet werden Aussagen zur Umsetzung des ForuM-MaĂnahmenplans und zur Vereinheitlichung der Verfahren.
đď¸ Neue Friedensdenkschrift Am Montag, 10. November, stellt die EKD die Denkschrift âWelt in Unordnung â Gerechter Friede im Blickâ vor. Sie aktualisiert die friedensethischen Leitplanken der Kirche und zeigt auf, was âgerechter Friedeâ in Zeiten von Kriegen, Hybridbedrohungen und geopolitischer Instabilität praktisch bedeutet. FĂźr die Synodalen gilt diese Schrift als Stellschraube, an der sich kirchliche Friedensrhetorik in verantwortliches Handeln Ăźbersetzen muss.
⪠Gottesdienst und Berichte Die Synode beginnt am Sonntag mit einem Gottesdienst in der Dresdner DreikÜnigskirche, die Predigt hält der sächsische Landesbischof und stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende Tobias Bilz. Im Anschluss folgen die Berichte der Synodenpräses Anna-Nicole Heinrich und der Ratsvorsitzenden Kirsten Fehrs.
đ Gremium in Zahlen Die 13. Synode berät Ăźber Haushalt, Kirchengesetze und Kundgebungen und vertritt rund 18 Millionen Mitglieder in 12.500 Kirchengemeinden. Die Erwartungen an klare BeschlĂźsse und belastbare Zeitpläne, besonders bei Prävention und Aufarbeitung von Gewalt, sind entsprechend hoch.
đ Fazit und Ausblick Die Dresdner Synode ist mehr als eine Routineklausur. Wer in Fragen von Frieden, Macht und Gewalt Orientierung beansprucht, muss MaĂstäbe setzen: friedensethisch widerspruchsfrei, organisatorisch verbindlich und zeitlich nachprĂźfbar. An der neuen Friedensdenkschrift und den BeschlĂźssen zum Umgang mit Macht wird sich zeigen, ob die EKD den Sprung von der richtigen Diagnose zur verlässlichen Therapie schafft â in der Kirche selbst und gegenĂźber einer Ăffentlichkeit, die weniger auf groĂe Worte als auf verlässliche Taten schaut.
đ¨ď¸ Kommentar der Redaktion Eine Kirche, die FĂźhrung beansprucht, muss klare Normen setzen und sie konsequent durchsetzen. Bei sexualisierter Gewalt zählen Prävention, einheitliche Verfahren und strikte Kontrolle der Umsetzung â ohne Ausnahme. In der Friedensethik braucht es nĂźchterne Orientierung und belastbare HandlungsmaĂstäbe, nicht wohlklingende Appelle. BeschlĂźsse ohne Fristen sind wertlos; die Synode steht in der Pflicht, ĂźberprĂźfbare Zeitpläne vorzulegen. Mitglieder und Ăffentlichkeit werden die EKD an konkreten Taten messen.


