📰 Fortsetzung der Einreisen In Deutschland setzt sich die Einreise besonders gefährdeter Afghaninnen und Afghanen mit rechtsverbindlicher Aufnahmezusage fort. Es handelt sich seit dem Regierungswechsel um die vierte Ankunft dieser Art. Rund 1.900 Betroffene warten in Pakistan weiterhin auf die Ausreise. Geplant sind Linienflüge über Istanbul mit Ziel Hannover. Die Bundesregierung verweist auf umfassende Identitäts- und Sicherheitsprüfungen vor der Einreise.
📌 Programm und Zielgruppe Das Programm richtet sich an besonders gefährdete Personen, darunter ehemalige Ortskräfte sowie Menschen, die wegen ihres Einsatzes für Menschenrechte unter Taliban-Herrschaft Repressionen befürchten müssen. Die schwarz-rote Bundesregierung hat das Bundesaufnahmeprogramm im Mai 2025 gestoppt, Zusagen im Einzelfall werden jedoch weiterhin abgearbeitet. Zuvor waren unter der Vorgängerregierung Charterflüge üblich, nun erfolgt die Einreise in kleineren Gruppen per Linienflug.
✈️ Route und Abwicklung Von den knapp 1.900 in Pakistan ausharrenden Personen konnten erneut Menschen mit Aufnahmezusage ausreisen. Der aktuelle Transport verläuft über Islamabad und Istanbul nach Hannover, wo die Weiterverteilung auf die Länder organisiert wird.
🛡️ Identitäts- und Sicherheitsprüfungen Das Bundesinnenministerium betont, dass jeder Fall ein vollständiges Verfahren durchläuft. Ein Automatismus besteht nicht; positive Entscheidungen werden nur bei geklärter Identität und ohne sicherheitsrelevante Einwände erteilt.
- Dokumentenprüfung in jedem Einzelfall
- Sicherheitsabfrage vor der Einreise
- Entscheidung nur bei eindeutiger Identität und ohne sicherheitsrelevante Einwände
⏳ Gründe für Verzögerungen Verzögerungen erklären Behörden auch mit dem Regierungswechsel und veränderten Abläufen. Einige Einreisen erfolgen, nachdem Gerichte im Einzelfall zur Umsetzung bestehender Zusagen verpflichtet haben. Unterstützungsnetzwerke wie die „Kabul Luftbrücke“ begleiten Betroffene.
🧭 Neue Linie der Bundesregierung Unter der neuen Linie setzt die Bundesregierung stärker auf Einzelfallprüfung, kleinere Kontingente und reguläre Flüge. Dieses Vorgehen ist konservativer als die früheren Sammelcharter.
🔭 Ausblick und Einordnung Deutschland erfüllt zugesagte humanitäre Aufnahmen weiter, auch nach dem Stopp des Bundesaufnahmeprogramms im Mai 2025. Der Kurs ist restriktiver und priorisiert Sicherheit, Identitätsklärung und rechtsstaatliche Verfahrenssicherheit. Angesichts weiterhin hoher Wartezahlen in Pakistan und der prekären Lage in Afghanistan bleibt die Herausforderung, den Spagat zwischen Schutzverantwortung und Sicherheitsinteressen verlässlich, transparent und mit berechenbaren Abläufen zu bewältigen.
🗨️ Kommentar der Redaktion Der Kurs der Einzelfallprüfung ist richtig und notwendig. Humanität braucht Kontrolle, sonst erodiert Vertrauen. Zusagen sind einzuhalten, aber nur nach eindeutiger Identitätsklärung und abgeschlossener Sicherheitsprüfung. Kleine Kontingente und reguläre Flüge erhöhen die Steuerbarkeit. Die Verfahren sollten straffer werden, ohne Standards zu senken. Rechtsstaatliche Verlässlichkeit und Sicherheit haben Vorrang.


