⛪ Glanz dank Spenden und Denkmalschutz: Bernstadts Kirchturm bekommt seine Krone zurück

🏛️ Weithin sichtbares Wahrzeichen in Restaurierung Der Kirchturm von Bernstadt auf dem Eigen im Landkreis Görlitz wird umfassend restauriert. Die Turmkrönung aus Kugel, Stern und Wetterfahne wurde per Kran abgenommen, gerichtet und wird neu vergoldet. Bis zum Jahresende soll das Wahrzeichen in frischen Weiß-, Gelb- und Goldtönen erstrahlen.

🕍 Historischer Hintergrund Die evangelische Marienkirche prägt seit Jahrhunderten den Ort. Ihr heutiger Ostturm entstand zwischen 1700 und 1706, nachdem der Standort im Westen als zu wenig tragfähig galt – ein Hinweis darauf, wie anspruchsvoll Bauen und Erhalten in der Oberlausitz schon immer war.

💶 Finanzierung und Beschlusslage Die Sanierung wird mit Denkmalschutzmitteln von Bund, Land und Stadt unterstützt. Politisch war der Weg steinig: Erst im zweiten Anlauf gab der Stadtrat grünes Licht – ein Beleg dafür, dass öffentliche Zuschüsse heute strenger abgewogen werden. Das Budget beläuft sich auf rund 350.000 Euro.

🛠️ Handwerk und Logistik Seit Wochen ist der Turm vollständig eingerüstet, um Putz, Fassung und Metallteile fachgerecht aufzuarbeiten. Die Turmspitze wurde am Montagvormittag mit einem Kran demontiert; in der Werkstatt werden Kugel, Stern und Wetterfahne ausgerichtet und neu vergoldet. Die Wetterfahne trägt das historische Datum 1830.

🤝 Bürgerengagement Die Kirchgemeinde steuert nicht nur die Organisation, sondern auch kreative Eigenmittel bei. Alte Ziffern der Außenuhr wurden gegen Spenden abgegeben – ein rasch nachgefragtes Erinnerungsstück, das die Verbundenheit der Bernstädter mit ihrem Turm dokumentiert.

📅 Zeitplan und Zielbild Neben der Metallkrone erhält der Turm eine neue Farbgebung. Das Ensemble soll bis zum Jahresende abgeschlossen sein – mit klarer Priorität auf Dauerhaftigkeit der Materialien und denkmalgerechter Ausführung.

  • Dauerhaftigkeit der Materialien
  • denkmalgerechte Ausführung

Bedeutung und Prinzip Das Projekt belegt ein konservatives Grundprinzip gelingender Baukultur: erst die solide Finanzierung, dann die saubere handwerkliche Ausführung – beides unter öffentlicher Kontrolle und mit bürgerschaftlicher Beteiligung. In Bernstadt kommt all dies zusammen: Denkmalschutzmittel, ein tragfähiger Ratsbeschluss im zweiten Anlauf und eine Gemeinde, die Eigenanteile einwirbt. Wenn Kugel, Stern und Wetterfahne bald wieder vergoldet über der Marienkirche glänzen, ist das mehr als Schmuck: Es ist ein Zeichen dafür, dass historische Substanz verlässlich erhalten werden kann, wenn Konsequenz in der Sache mit Pragmatismus vor Ort zusammenfindet.

🗨️ Kommentar der Redaktion Öffentliche Mittel sind keine Spielmarken; sie gehören dort eingesetzt, wo Substanz bewahrt wird und Gemeinsinn trägt. Der zweite Ratsbeschluss ist kein Makel, sondern Ausdruck von Pflichtbewusstsein und strenger Prüfung. Wer solide finanziert und sorgfältig ausführt, verhindert spätere Flickarbeiten und schont die Allgemeinheit. Die Spendenbereitschaft zeigt: Identität wächst aus gepflegtem Erbe, nicht aus modischen Effekten. Bernstadt liefert ein Beispiel dafür, dass Disziplin, Maß und Verlässlichkeit keine Floskeln sind, sondern handfeste Tugenden mit Wirkung.

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