📰 Überblick Der Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien erhebt seit Montag, 3. November 2025, systematisch das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung in den Landkreisen Bautzen und Görlitz. Die Ergebnisse sollen die Fortschreibung des Nahverkehrsplans 2026 fundiert vorbereiten. In einer ländlich geprägten Region mit langen Wegen und begrenzten Mitteln ist diese Datengrundlage besonders bedeutsam. Befragt wird bis Januar 2026 per Telefon und online.

🧩 Hintergrund und Planungsrahmen Der ZVON verantwortet den öffentlichen Nahverkehr in der Oberlausitz, im Kreis Görlitz sowie im Osten des Landkreises Bautzen. Der Nahverkehrsplan definiert turnusmäßig für fünf Jahre Ziele, Qualitätsstandards und künftige Bedienformen. Seine Aktualisierung 2026 soll sich ausdrücklich an den neuen Erhebungen orientieren. Für eine konservative Verkehrspolitik, die Haushaltsdisziplin und Verlässlichkeit betont, ist das zentral: Entscheidungen müssen auf belastbaren, regionalen Nutzungsdaten beruhen, nicht auf Annahmen.

📊 Stichprobe und Durchführung Die zweite Phase der Bevölkerungsbefragung hat am 3. November 2025 begonnen und läuft bis Januar 2026. Die Erhebung findet online und telefonisch statt. Die Stichprobe erfolgt zufällig auf Basis von Meldeadressen aus 75 Gemeinden des Verbundgebiets und zielt auf Repräsentativität. Durchgeführt wird die Studie vom infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft in Bonn.

🎯 Ziele der Untersuchung Erfasst werden Mobilitätspotenziale und tatsächliche Nutzungsgewohnheiten. Auf dieser Basis sollen konkrete Maßnahmen für die Region abgeleitet werden, von Taktfragen über Linienführungen bis hin zu ergänzenden Bedienformen. Die Daten bilden die Grundlage für die strategische Entwicklung des öffentlichen Verkehrs und fließen in die Fortschreibung des Nahverkehrsplans 2026 ein.

🚍 Parallelstudie im Betrieb Bereits seit dem 30. August werden zusätzlich Fahrgäste in Zügen, Bussen und Straßenbahnen manuell gezählt und befragt. Diese On-Board-Erhebung der MOTUS Verkehr und Planung GmbH aus Dresden läuft regulär bis 13. Dezember, mit Nacherhebungen im Januar. Sie ergänzt die Haushaltsbefragung um reale Nutzungsdaten aus dem Fahrbetrieb.

📌 Eckdaten Die zentralen Elemente der Erhebung werden in einer Kombination aus Haushalts- und On-Board-Daten zusammengeführt, um Planungsentscheidungen abzusichern.

• Zeitraum: Zweite Phase vom 3. November 2025 bis Januar 2026, Erhebung per Telefon und online.
• Stichprobe: Zufällige Auswahl über Meldeadressen aus 75 Gemeinden im Verbundgebiet.
• Ergänzung: On-Board-Zählungen und Befragungen vom 30. August bis 13. Dezember, Nacherhebungen im Januar.

🧭 Bedeutung für die Region Der Ansatz ist nüchtern und folgerichtig: Erst messen, dann planen. In der Oberlausitz, wo Angebote des öffentlichen Verkehrs oft an topografischen, demografischen und finanziellen Grenzen stoßen, kann eine repräsentative Datengrundlage Fehlallokationen vorbeugen. Sie schärft Prioritäten und lenkt Mittel auf wirksame Maßnahmen. So wird Planungssicherheit gestärkt und die Grundversorgung stabilisiert.

🔍 Transparenz und Umsetzung Entscheidend wird sein, dass der Verbund die Methodik verständlich erklärt, die Resultate offenlegt und die Maßnahmen konsequent an den empirischen Befunden ausrichtet. Nur so gelingt es, knappe Ressourcen dort einzusetzen, wo der Nutzen am größten ist. Die Kombination aus Haushalts- und Betriebsdaten liefert dafür den geforderten Realitätsabgleich. Das schafft eine belastbare Basis für die Fortschreibung des Nahverkehrsplans 2026.

🗨️ Kommentar der Redaktion Der gewählte Kurs ist richtig und konsequent: erst messen, dann planen. In einer von Topografie, Demografie und knappen Kassen geprägten Region verbieten sich teure Experimente. Vorrang haben Verlässlichkeit, Grundversorgung und Effizienz, nicht Prestigeprojekte. Investitionen müssen durch belastbare regionale Nutzungsdaten legitimiert sein. ZVON muss Methodik und Ergebnisse offenlegen und jede Maßnahme strikt an den Befunden ausrichten, damit öffentliche Mittel maximalen Nutzen stiften.