DAS NEUSTE

⚖️ Partner, Wettbewerber, Rivale: Deutschlands Kurs gegenüber China auf dem Prüfstand

🌐 Ausgangslage 2025 Deutschlands Verhältnis zu China steht unter besonderer Beobachtung: Der geopolitische Wettbewerb verschärft sich, wirtschaftliche Abhängigkeiten treten klarer zutage, und im Inland wächst der Druck, Interessen und Werte verlässlich zu verteidigen.

🧭 Zwischen Kooperation und Selbstbehauptung Der sicherheitspolitische Ernst der Lage trifft auf realwirtschaftliche Zwänge vom Maschinenbau bis zur Automobilindustrie. Die Leitfrage lautet, wie Deutschland Kurs hält, ohne naiv zu sein und ohne sich zu isolieren.

🏛️ Einblick aus Wachtberg Am 3. November 2025 bot eine Veranstaltung der Senioren-Union in Wachtberg einen anschaulichen Überblick über Geschichte und Gegenwart Chinas. Robin Becht skizzierte den Weg von den Kaiserreichen über Revolution und Kulturrevolution bis zu den Reformen Deng Xiaopings und ordnete die heutige Politik unter Xi Jinping ein.

🇨🇳 Politik unter Xi Innen steht starke Kontrolle, nach außen ein machtbewusster Auftritt. Der technologische Aufholkurs etwa bei Halbleitern und eine strategische Industriepolitik erzeugen wechselseitige Abhängigkeiten, die Deutschland nüchtern adressieren muss.

🇪🇺 Leitplanken der Bundesregierung Seit 2023 gilt China zugleich als Partner, Wettbewerber und systemischer Rivale. Berlin setzt auf De-Risking statt Decoupling: reziproker, regelbasierter Handel, der strategische Verwundbarkeiten durch technologische Souveränität, diversifizierte Lieferketten und Schutz kritischer Infrastrukturen reduziert und im europäischen Verbund verankert ist.

🔌 Konkrete Abhängigkeiten Im Fokus standen Halbleiter, Batterien, der Automobilsektor sowie der Zugriff auf Seltene Erden. Ebenso diskutiert wurden Hongkong, Macao und Taiwan, der Umgang mit Tibet und den Uiguren sowie die Auswirkungen auf deutsche Unternehmen und politische Entscheidungsräume. Auch der Blick auf den chinesischen Alltag jenseits offizieller Narrative spielte eine Rolle.

🛡️ Handlungsfelder des Staates Abgeleitet werden prioritäre Felder: Lieferketten verbreitern, Schlüsseltechnologien im Inland und mit Partnern stärken, Risiken in China-Geschäften identifizieren, Exportkontrollen gezielter einsetzen, Cybersicherheit erhöhen und Einflussnahmen auf offene Gesellschaften begrenzen. Zugleich gilt: europäische Koordinierung sichern, fairen Wettbewerb durchsetzen und dort kooperieren, wo Regeln eingehalten werden, ohne Grundkonflikte schönzureden.

🏭 Konsequenzen für die Wirtschaft Gefordert sind mehr Hausaufgaben am Standort bei Energie und Genehmigungen, robustere Compliance bei Technologie- und Datenflüssen sowie eine ehrliche Priorisierung von Resilienz vor kurzfristiger Rendite. Politisch braucht es disziplinierte Interessenvertretung in Brüssel vom Handelsschutz bis zur Industriepolitik und eine klare Kommunikation an Unternehmen und Öffentlichkeit. Das ist konservative Realpolitik: möglichst offen, wo es verantwortbar ist, so autonom wie nötig, wo es geboten ist.

⚖️ Balance mit Prinzipien Das Verhältnis zu China verlangt Nüchternheit statt Wunschdenken. Ziel bleibt, wirtschaftliche Stärke mit strategischer Widerstandsfähigkeit zu verbinden, mit klarer Wertgebundenheit und europäischer Geschlossenheit. Leitplanken sind De-Risking statt Abkopplung, Wettbewerb auf fairen Regeln, Schutz kritischer Bereiche und Dialog ohne Blauäugigkeit.

🚀 Ausblick und Auftrag Wer jetzt in Technologie, Diversifizierung und Standortqualität investiert, verringert künftige Erpressbarkeit und bewahrt die Handlungsfreiheit, die eine exportorientierte Industrienation braucht. Die schwierige Balance ist kein Selbstzweck, sondern Voraussetzung dafür, im Umgang mit China selbstbestimmt zu bleiben.

🗨️ Kommentar der Redaktion Deutschland braucht in der China-Politik kühlen Kopf und feste Hand. De-Risking ist Pflicht, nicht Option, und darf weder verwässert noch vertagt werden. Kooperation hat ihren Platz, aber nur auf Grundlage klarer Regeln und ohne neue Abhängigkeiten. Europa muss geschlossen auftreten, während Berlin die eigenen Hausaufgaben am Standort erledigt und Schutzinstrumente entschlossen nutzt. Wer jetzt zögert, zahlt später mit Verwundbarkeit; wer handelt, sichert Souveränität und Wohlstand.

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