DAS NEUSTE

📉 Zweiter Zinsschritt der Fed: Vorsichtssignal trotz hartnäckiger Inflation

📰 Entscheidung Die US-Notenbank hat am 29. Oktober 2025 den Leitzins um 25 Basispunkte auf die Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent gesenkt. Es ist der zweite Schritt in diesem Jahr. Begründet wurde die Maßnahme mit gestiegenen Abwärtsrisiken für den Arbeitsmarkt sowie anhaltend hoher Unsicherheit über den Konjunkturausblick. Zugleich bekräftigte die Notenbank ihr Inflationsziel von 2 Prozent.

📈 Inflation und Datenlage Trotz eines Anstiegs der Teuerung auf 3,0 Prozent im September und einer eingeschränkten Datenlage infolge des fortdauernden Government Shutdown überwog die Sorge um Beschäftigung und Wachstum. Beobachter hatten den Schritt mehrheitlich erwartet.

🔎 Kernaussagen in Kürze Die Entscheidung umfasst folgende Punkte:

  • Zinssenkung um 25 Basispunkte auf 3,75 bis 4,00 Prozent.
  • Schwerpunkt auf Risiken fĂźr den Arbeitsmarkt und unsicheren Ausblick.
  • Bestätigung des Inflationsziels von 2 Prozent.
  • Beendigung der Bilanzreduktion zum 1. Dezember.
  • Weitere Senkungen bleiben mĂśglich, darunter potenziell im Dezember und 2026.

🏛️ Hintergrund und politische Dimension Bereits im September hatte die Fed nach rund neun Monaten Pause um 25 Basispunkte gelockert und weitere Senkungen in Aussicht gestellt. Aus heutiger Sicht halten viele Marktteilnehmer eine zusätzliche Reduzierung im Dezember für möglich; 2026 könnte ein weiterer Schritt folgen. Die neuerliche Senkung erfolgt vor dem Hintergrund politischer Einflussversuche: US-Präsident Donald Trump forderte wiederholt öffentlich niedrigere Zinsen und drängt seit Monaten auf einen Kurswechsel, was die Debatte über die Unabhängigkeit der Notenbank neu befeuert.

🗳️ FOMC-Votum und Begründung Das geldpolitische Komitee entschied mit klarer Mehrheit; zehn Mitglieder stimmten für die Senkung. Zwei Abweichler markierten die Spannbreite der Debatte: Stephen Miran plädierte für eine Halbprozent-Senkung, Jeffrey Schmid für eine Pause. In seiner Erklärung verwies das Komitee auf die erhöhte Unsicherheit, die seit Jahresbeginn aufgekommene Inflationstendenz und den dualen Auftrag, Preisstabilität und maximale Beschäftigung zu gewährleisten.

🏦 Bilanzpolitik Die Notenbank kündigte an, die Bilanzreduktion zum 1. Dezember zu beenden. Damit signalisiert sie zusätzlich zur Zinspolitik eine Anpassung des geldpolitischen Kurses.

📊 Erschwerte Steuerung durch Datenlücken Die makroökonomische Feinsteuerung wird durch die aktuelle Datenlage behindert: Wichtige Indikatoren wurden wegen des Shutdowns verspätet oder gar nicht veröffentlicht. Dies erschwert die Beurteilung von Konjunktur, Arbeitsmarkt und Preisentwicklung.

💱 Wechselkurs und Nebenwirkungen Die Zinssenkung könnte den Dollar tendenziell schwächen. Das Weiße Haus begrüßt einen solchen Effekt, der jedoch importierte Inflation begünstigen kann.

🔭 Ausblick Die Fed setzt ein Signal des Risikomanagements: Sie nimmt eine moderatere Zinsstruktur in Kauf, um eine Verschärfung am Arbeitsmarkt zu verhindern, obwohl die Inflationsrate oberhalb des Zielwerts liegt. Für den weiteren Kurs sind belastbare Daten und die Dezembersitzung entscheidend. Angesichts des politischen Umfelds und der lückenhaften Statistik erscheint zusätzliche Vorsicht angezeigt; weitere Schritte sollten erst erfolgen, wenn die Abkühlung am Arbeitsmarkt zweifelsfrei belegt ist und der Preisauftrieb nicht erneut an Fahrt gewinnt.

🗨️ Kommentar der Redaktion Die Zinssenkung ist nur dann gerechtfertigt, wenn sie die drohende Schwäche am Arbeitsmarkt tatsächlich abwendet. Bei einer Teuerung von 3,0 Prozent und unvollständiger Statistik ist der Schritt riskant und verlangt strikte Disziplin in der Kommunikation. Politischer Druck auf die Notenbank ist inakzeptabel; die Unabhängigkeit muss gewahrt bleiben. Die Beendigung der Bilanzreduktion zum 1. Dezember erhöht die Verantwortung, Inflationsrisiken eng zu überwachen. Weitere Lockerungen sind erst nach klar belegter Abkühlung am Arbeitsmarkt und nachlassendem Preisauftrieb vertretbar.

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