DAS NEUSTE

🚆 Langsamer Aufbruch an der Neiße: Görlitz–Cottbus erst ab 2040 durchgängig elektrifiziert

⏳ Projektstatus und Zeitrahmen Die Modernisierung der Bahnstrecke Görlitz–Cottbus lässt weiter auf sich warten. Nach Angaben des sächsischen Infrastrukturministeriums ist eine durchgehend elektrifizierte, zweigleisige Verbindung frühestens 2040 realistisch. Es handelt sich ausdrücklich um einen Grobterminplan, der weitere Verzögerungen nicht ausschließt. Die Deutsche Bahn will mit den Vorplanungen Anfang 2026 beginnen.

⚡ Teilausbau in Görlitz Zwischen Görlitzer Bahnhof und Neiße-Viadukt soll bereits bis Dezember 2026 die Oberleitung in Betrieb gehen, sodass Elektroloks aus Polen bis in den Bahnhof einfahren können. Das ist verkehrlich sinnvoll, ersetzt jedoch keinen systemischen Ausbau der gesamten Strecke.

ℹ️ Hintergrund und Bedeutung Die Verbindung durch die Oberlausitz gilt als regional bedeutsam, ist heute jedoch eingleisig und überwiegend dieselbetrieben – eine nostalgische, aber nicht mehr zeitgemäße Konstellation. Gerade im grenzüberschreitenden Verkehr führt dies zu begrenzter Kapazität, anfälligen Fahrplänen und langen Fahrzeiten.

🧩 Notwendige Schritte Wer auf Verlässlichkeit, Taktverdichtung und klimaschonenden Betrieb setzt, braucht Elektrifizierung und Streckenausbau, nicht bloß kosmetische Korrekturen.

💶 Finanzierung Für das Gesamtvorhaben sind mehr als 1,6 Milliarden Euro veranschlagt, Stand 28. Oktober 2025. Angesichts der langen Laufzeit und der Baukostenentwicklung verlangt dies Disziplin bei Planung, Vergabe und Bauüberwachung.

🚆 Betriebsrealität bis dahin Ohne durchgehende Elektrifizierung und Doppelspur bleibt der Abschnitt anfällig für Verspätungen. Kapazitätsengpässe und Dieselbetrieb prägen den Alltag weiter.

📌 Fazit Die Ankündigungen sind ein Schritt, aber kein Durchbruch. Ein Teilausbau in Görlitz hilft dem Grenzverkehr, ändert jedoch wenig an der strukturellen Schwäche der Gesamtstrecke. Wer die Region stärken will, braucht verbindliche Meilensteine, einen realistischen, transparenten Kosten- und Terminplan sowie konsequente Umsetzung. Bis dahin bleibt zwischen Görlitz und Cottbus viel „Eisenbahnromantik“ – allerdings vor allem in Form langsamer Dieselzüge und knapper Trassen.

🗨️ Kommentar der Redaktion Ein Ausbauziel, das als Grobtermin erst für 2040 skizziert wird, ist für eine regionale Schlüsselverbindung unzureichend. Nötig sind klare Meilensteine, verbindliche Berichtspflichten und harte Priorisierung der Mittel, statt neuer unverbindlicher Ankündigungen. Haushaltsdisziplin und straffe Bauüberwachung sind angesichts von über 1,6 Milliarden Euro nicht verhandelbar. Der Teilausbau in Görlitz ist sinnvoll, darf aber nicht zum Feigenblatt für das Ausbleiben des Gesamtprojekts werden. Wer Verlässlichkeit verspricht, muss liefern – planbar, transparent, fristgerecht.

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