🛫 Einleitung US-Präsident Donald Trump hat am 27. Oktober 2025 auf dem Flug nach Japan bekräftigt, er würde eine dritte Amtszeit „liebend gern“ antreten – eine Bemerkung, die angesichts der klaren Zwei-Amtszeiten-Grenze der US-Verfassung sofort verfassungspolitische Debatten befeuerte. Er erklärte zugleich, er habe derzeit „seine besten Umfragewerte“ und wolle eine Option jenseits von 2028 nicht ausschließen.
📜 Hintergrund Der 22. Verfassungszusatzartikel, 1951 ratifiziert, untersagt, mehr als zweimal zum Präsidenten gewählt zu werden. In Verbindung mit dem 12. Zusatzartikel stellt sich die Frage, ob eine für eine dritte Wahl unzulässige Person überhaupt als Vizepräsident kandidieren oder per Nachfolgeregeln ins Amt gelangen könnte. Juristen betonen die Intention des Verfassungsgebers: eine auf zwei Wahlperioden begrenzte Amtszeit, um Machtkonzentration vorzubeugen.
🗣️ Frühere Signale Trump hatte bereits zuvor wiederholt mit dem Gedanken einer Verlängerung kokettiert. In einem TV-Interview im März betonte er, er mache „keinen Scherz“; Weggefährte Steve Bannon sprach jüngst sogar von einem „Plan“ für 2028 – ohne juristisch belastbare Ausführungen.
✈️ Aussagen an Bord von Air Force One Die jüngsten Aussagen fielen vor Journalisten an Bord von Air Force One. Auf die Idee, über ein Ticket mit Vizepräsident JD Vance und anschließenden Amtsverzicht ins Oval Office zurückzukehren, sagte Trump sinngemäß, das sei „eine“ Möglichkeit – zugleich bezeichnete er ein derartiges Manöver später als „zu clever“ und lehnte es ab. Parallel kursieren provokative „Trump 2028“-Signale, die den politischen Reiz des Themas unterstreichen, ohne dessen rechtliche Schwäche zu beheben.
⚖️ Juristische Einschätzung Verfassungsrechtler halten mögliche Schlupflöcher – ob per Vizepräsidentschaft, Parlamentsamt und Sukzession oder per Verfassungsänderung – für praktisch und rechtlich höchst unwahrscheinlich. Selbst theoretische Konstruktionen stünden vor massiven Hürden; die klare Intention des 22. Zusatzartikels würde in jedem Fall berührt.
- Gerichte
- Kongress
- Bundesstaaten
- Wähler
🏛️ Politische Einordnung Politisch mag die Debatte Trumps Anhänger mobilisieren und den Eindruck eines nicht-lahmen Präsidenten nähren. Verfassungspolitisch aber bleibt der Rahmen eindeutig: Die Vereinigten Staaten kennen eine klare Zweiterminen-Grenze – Ausdruck konservativer Ordnungsprinzipien wie Machtbegrenzung, Gewaltenteilung und verlässliche Regeln. Für Republikaner bedeutet das, Nachfolge und Programmatik für 2028 zu klären, statt auf juristisch fragwürdige Manöver zu setzen.
🗨️ Kommentar der Redaktion Die Verfassung ist kein Spielball tagespolitischer Launen. Wer Führung beansprucht, respektiert Grenzen – insbesondere die klare Zweiterminen-Grenze. Das Kokettieren mit theoretischen Schlupflöchern mag kurzfristig Schlagzeilen liefern, untergräbt aber Vertrauen in Ordnung und Maß. Konservative Politik setzt auf Regeln, nicht auf Tricks. Die Partei sollte ihre Hausaufgaben für 2028 machen und eine überzeugende Nachfolge vorbereiten – ohne Umwege, ohne Winkelzüge.


