📰 Auszeichnung für praxistaugliche Lösungen Am 27. Oktober 2025 würdigt die Oberlausitz in Görlitz Betriebe, die dem Fachkräftemangel mit praxistauglichen Konzepten begegnen. Der Oberlausitzer Unternehmerpreis versteht sich als Schaufenster für nachahmenswerte Lösungen und als Signal, die Leistungsfähigkeit und Verlässlichkeit der regionalen Wirtschaft sichtbar zu machen.
🏛️ Tradition und Trägerschaft Der Preis wird seit 1996 vergeben, getragen von den Landkreisen Bautzen und Görlitz und organisiert durch die Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien. Ausgezeichnet werden Unternehmen, die die Region mit solidem Handwerk, industrieller Qualität oder innovativen Dienstleistungen stärken. Im vergangenen Jahr gingen die Ehrungen an Betriebe aus Hoyerswerda und Görlitz; damals waren 20 Firmen nominiert. Die Kontinuität des Wettbewerbs hat ihn zu einer festen Größe im regionalen Wirtschaftsleben gemacht.
🎯 Schwerpunkt 2025: „Ideen zum Nachahmen“ Im Mittelpunkt stehen „Ideen zum Nachahmen“, die nachweislich helfen, Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Entscheidend ist der Transfergedanke: Gute Ansätze sollen nicht im Einzelfall verharren, sondern zum Maßstab werden.
- duale Ausbildung
- planbare Arbeitszeitmodelle
- Weiterbildungsangebote
- klare Arbeitgebermarke
🤝 Einbettung in den Tourismustag Die Preisverleihung ist in den „Tourismustag Oberlausitz 2025“ in Görlitz eingebettet, dessen Debatten sich um spürbaren Service und das Zusammenspiel von Mensch und KI drehen. Der Rahmen betont praktische Dienstleistungsorientierung und digitale Unterstützung und setzt einen branchenübergreifenden Kontext, in dem Servicequalität, technische Innovation und Personalbindung zusammengedacht werden.
🧮 Messbarkeit und Transparenz Kritisch bleibt die Frage nach der Messbarkeit: Welche Kennzahlen belegen den Erfolg der prämierten Modelle – von niedrigeren Fluktuationsraten über verkürzte Vakanzzeiten bis zu stabilen Ausbildungsquoten? Ebenso bedeutsam ist die Transparenz des Auswahlprozesses, zumal öffentliche Träger beteiligt sind. Wer Aufmerksamkeit und Auszeichnung erhält, sollte seine Konzepte nachvollziehbar dokumentieren, damit mittelständische Betriebe im ländlichen Raum die Ansätze ohne hohen Ressourcenaufwand adaptieren können.
✅ Fazit Der Oberlausitzer Unternehmerpreis setzt ein konservatives, zugleich zukunftsgerichtetes Signal: Geehrt wird, was sich im Alltag bewährt und Vorbildcharakter besitzt. Gelingt es, ausgezeichnete Projekte als belastbare Blaupause in der Breite zu verankern, stärkt das die Wettbewerbsfähigkeit der Region weit über den Festakt in Görlitz hinaus. Entscheidend wird sein, dass die Preisträger nicht nur applaudiert, sondern auch kopiert werden – messbar, nachvollziehbar und mit Blick auf die langfristige Sicherung von Fachkräften.
🗨️ Kommentar der Redaktion Der Preis ist dann mehr als ein Festakt, wenn er nüchternen Ergebnissen verpflichtet bleibt. Ohne belastbare Kennzahlen zu Fluktuation, Vakanzzeiten und Ausbildungsquoten droht gute Absicht zur Schautafel zu verkommen. Wer konkrete, übertragbare Praktiken vorlegt – etwa verlässliche Ausbildungswege und planbare Arbeit – sollte Vorrang vor wohlklingenden Kampagnen erhalten. Transparenz im Auswahlprozess ist keine Kür, sondern Pflicht gegenüber der Öffentlichkeit. Die Region gewinnt, wenn bewährte Disziplin und Verlässlichkeit den Ton angeben und Nachahmung ausdrücklich eingefordert wird. Maßstab muss Wirkung sein, nicht Applaus.


