📰 Überblick: Das Bundeskriminalamt warnt vor einer neuen Eskalation der organisierten Kriminalität; Banden rekrutieren zunehmend Minderjährige bis hin zur Begehung schwerster Gewalttaten. Zugleich bezeichnet Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) das Cannabisgesetz als sicherheitspolitischen Fehlgriff. Das Bundeslagebild Organisierte Kriminalität 2024 weist einen wirtschaftlichen Schaden von 2,6 Milliarden Euro aus, ein Großteil entfällt auf Cyberdelikte.
🧒 Rekrutierung Minderjähriger: Ermittler sehen, dass kriminelle Gruppen gezielt Jugendliche anwerben und in Delikte bis hin zu schwerster Gewalt einbinden. Die Strukturen zielen darauf ab, junge Menschen frühzeitig in kriminelle Abläufe zu integrieren. Nötig sind konsequente Schutzmechanismen und frühzeitige Interventionen gegen Rekrutierungsnetzwerke.
🧰 Crime-as-a-Service: Kriminelle Gruppen professionalisieren sich, indem sie Aufgaben wie Geldwäsche als bezahlte Dienstleistungen auslagern. Das erleichtert die Verschleierung illegaler Einnahmen und erschwert staatliche Eingriffe. Die Organisierte Kriminalität ist transnational verflochten und bindet Sicherheitsbehörden über Zuständigkeits- und Ländergrenzen hinweg.
💻 Milliardenschaden und Cyberdelikte: Der materielle Gesamtschaden liegt bei 2,6 Milliarden Euro, wobei digitale Tatbegehung überproportional zu Buche schlägt. Aus konservativer Sicht unterstreicht dies die Notwendigkeit konsequenter Vermögensabschöpfung und international abgestimmter Repression, um kriminelle Geschäftsmodelle nachhaltig zu stören.
🍁 Drogenmarkt unter Druck: Im Rauschgiftbereich bleibt die Lage angespannt. Trotz Teil-Legalisierung verzeichnen die Behörden weiterhin eine hohe Zahl an Cannabisdelikten, der Drogenhandel bleibt ein zentraler Geschäftszweig der organisierten Kriminalität. Ermittlungsverfahren haben überwiegend grenzüberschreitende Bezüge; Täter passen Routen und Logistik an, Kokainfälle nehmen zu.
💉 Opioide und Synthetika: Der BKA-Präsident warnt vor einer sich zuspitzenden Opioid-Problematik. Fentanyl gewinnt an Bedeutung, und die Zahl enttarnter Produktionsstätten synthetischer Drogen ist beachtlich.
🏛️ Scharfe Kritik am Cannabisgesetz: Alexander Dobrindt (CSU) kritisiert, das Gesetz begünstige Konsum und Schwarzmarkt statt sie einzudämmen. Er sprach von einem „Scheiß-Gesetz“ und prangert die Regelung als sicherheitspolitischen Fehlgriff an.
🛡️ Sicherheitsagenda und Empfehlungen: Die Befunde legen eine harte, prioritätenklare Sicherheitspolitik nahe. Minderjährige müssen besser geschützt, Rekrutierungsstrukturen zerschlagen und kriminelle Finanzströme kompromisslos trockengelegt werden. Der Staat sollte Ermittlern mehr Ressourcen geben, Vermögensabschöpfung beschleunigen und die internationale Zusammenarbeit vertiefen. Angesichts der anhaltenden Probleme im Drogenmilieu erscheint eine nüchterne Neubewertung des Cannabisgesetzes geboten, mit Fokus auf Jugendschutz, Prävention und wirksame Bekämpfung des Schwarzmarkts. Der Koalitionsvertrag von Union und SPD sieht hierfür ausdrücklich eine Analyse mit möglicher Nachsteuerung vor.
🗨️ Kommentar der Redaktion: Die Zahlen sind ein Alarmsignal und verlangen endlich entschlossenes Handeln statt wohlfeiler Symbolpolitik. Wer das Cannabisgesetz trotz erkennbarer Fehlanreize verteidigt, ignoriert Jugendschutz und Sicherheitslage. Kriminelle Strukturen verstehen nur klare Kante: Vermögen abschöpfen, Geldflüsse kappen, internationale Fahndung priorisieren. Die Rekrutierung von Kindern durch Banden ist ein Skandal, der mit null Toleranz beantwortet werden muss. Eine rasche Korrektur des Gesetzes und eine spürbare Stärkung der Ermittlungsbehörden sind überfällig.


