Sachsens Ministerpräsident fordert Kurswechsel in Energie-, Wirtschafts- und Industriepolitik
Nach der Ministerpräsidentenkonferenz in Mainz fand Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) deutliche Worte.
Deutschland, so seine Einschätzung, stehe wirtschaftlich am Scheideweg – doch in Berlin und Brüssel fehle vielen das Bewusstsein für die Realität der Unternehmen.
„Viele Teile der Bundespolitik haben nicht verstanden, wie dramatisch die wirtschaftliche Situation in vielen Bereichen ist“, so Kretschmer.
Er fordert: Strompreise runter, CO₂-Kosten senken, Bürokratie abbauen, und endlich die Wirtschaft wieder freilaufen lassen.
⚙️ Wirtschaft am Limit – Energiepreise als Hauptproblem
Laut Kretschmer leiden Industrie und Mittelstand unter einer toxischen Mischung aus hohen Energiekosten, Überregulierung und Bürokratie.
„Dieses Land braucht wieder wirtschaftliche Dynamik“, betont er – und fordert eine klare Entlastung von Unternehmen, statt immer neuer Auflagen.
Sein Appell:
Deutschland müsse in Brüssel auf eine Deregulierung drängen und die CO₂-Bepreisung auf ein vernünftiges Maß zurückführen.
Der Ministerpräsident sieht darin keinen Widerspruch zu Klimaschutz oder Innovation – aber ein Land könne nicht gleichzeitig Wettbewerbsfähigkeit verlieren und Transformation finanzieren.
🏗️ 500 Milliarden für Verteidigung – aber auch für deutsche Arbeitsplätze
Kretschmer sprach sich außerdem für eine gerechte Verteilung der neuen Verteidigungsaufträge aus.
Deutschland plane in den kommenden Jahren Investitionen von rund 500 Milliarden Euro, um seine militärische Leistungsfähigkeit zu stärken.
Doch diese Mittel müssten – so Kretschmer – deutsche Innovationen und Arbeitsplätze fördern, und zwar in allen Bundesländern:
„Nicht nur in Bayern oder Baden-Württemberg, sondern genauso in Sachsen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.“
Eine klare Botschaft Richtung Bundesverteidigungsministerium: Wer von nationaler Sicherheit spricht, müsse auch an regionale Wertschöpfung denken.
💬 Kommentar: Ein realistischer Ruf aus Sachsen
Kretschmer steht oft in der Kritik, weil er unbequem ist – aber diesmal trifft er den Nerv.
Während in Berlin über Digitalstrategien und Klimaprojekte diskutiert wird, kämpfen Mittelständler, Handwerksbetriebe und Industrieanlagen mit steigenden Preisen, schwacher Nachfrage und lähmender Regulierung.
Der Ministerpräsident spricht das aus, was viele längst denken:
Deutschland verliert seine wirtschaftliche Substanz – und mit ihr seine Zukunftsfähigkeit.
Wer Arbeitsplätze, Industrie und Energieversorgung sichern will, braucht keine Parolen, sondern pragmatische Lösungen und Respekt vor der Realwirtschaft.
🧭 Fazit
Kretschmers Warnung ist mehr als ein Weckruf – sie ist ein realistischer Befund.
Deutschland kann sich keine Politik leisten, die Wachstum, Energie und Verteidigung voneinander trennt.
Wirtschaftliche Stärke, Innovationskraft und nationale Sicherheit hängen zusammen – und sie beginnen nicht in Brüssel, sondern in den Werkshallen und Betrieben dieses Landes.


