DAS NEUSTE

🪑 SKD rücken Rudolf Horns Funktionsästhetik ins Zentrum

🕯️ Würdigung durch die SKD Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ehren den in Halle im Alter von 96 Jahren verstorbenen Designer Rudolf Horn als einen der bedeutendsten deutschen Gestalter. Seine Entwürfe prägten nachhaltig die Möbelgestaltung der DDR. Das Kunstgewerbemuseum sichert sein Erbe und erwarb zu Lebzeiten mit Unterstützung des Vereins Museis Saxonicis Usui sein vollständiges Arbeitszimmer samt Prototypen.

🧩 Offenes System MDW Horns bekanntestes Projekt ist das MDW-Möbelprogramm, ein variabel kombinierbares System, das nicht fertige Möbel, sondern nutzerorientierte Module vorsah. Konzipiert 1966/67, wurde es 1967 auf der Leipziger Messe vorgestellt und anschließend über Jahrzehnte produziert – ein industrieller Erfolg, der die Idee der Anpassbarkeit in der Breite verankerte. 2019 würdigte das Kunstgewerbemuseum Dresden diesen Ansatz in der Ausstellung „Wohnen als offenes System“.

🛠️ Pädagoge und Gestalter Horn wurde 1929 im sächsischen Waldheim geboren. Von 1968 bis 1996 lehrte er an der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle Burg Giebichenstein. Als Pädagoge verband er Materialkenntnis mit gesellschaftlichem Anspruch.

🧱 Maß und Methode Seine Dresdner Werkbiografie steht für eine Designhaltung, die Alltagsprobleme mit klarer Form, solider Konstruktion und industrieller Herstellbarkeit beantwortet – jenseits ästhetischer Effekthascherei. Horn galt als Verfechter sozial-funktionaler Produktgestaltung, orientiert am konkreten Nutzen statt an modischen Effekten.

  • Nutzwert und Langlebigkeit als Maßstab
  • Soziale Verantwortung als Gestaltungsprinzip
  • Anpassbarkeit durch modulare Systeme
  • Industrielle Herstellbarkeit als Qualitätskriterium

🧭 Einordnung ohne Ostalgie Die Dresdner Würdigung setzt ein sachliches Signal: Horns Werk ist kein Gegenstand ostalgischer Verklärung, sondern ein Beitrag zur europäischen Moderne. Nutzwert, Langlebigkeit und soziale Verantwortung werden als Einheit begriffen. Indem Arbeitsumfeld und Prototypen gesichert sind, bleiben Erinnerung und Maßstäbe gleichermaßen erhalten – ein konservativer Gegenakzent zur Kurzlebigkeit modischer Trends.

🗨️ Kommentar der Redaktion Diese Würdigung ist ein notwendiges Bekenntnis zur Substanz. Design muss dem Gebrauch und der Gesellschaft dienen, nicht der Show. Wer Dauerhaftigkeit, Nutzen und Verantwortung priorisiert, setzt Standards, an denen sich der Markt messen lassen sollte. Gerade angesichts kurzatmiger Moden ist die Sicherung von Arbeitsumfeld und Prototypen ein Ausdruck von Ernsthaftigkeit. Es braucht weniger Inszenierung und mehr belastbare Maßstäbe.

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