🏥 Offener Brief am Klinikum Dresden Am Städtischen Klinikum Dresden haben 117 angestellte Ärztinnen und Ärzte in einem offenen Brief die Arbeitsweise des Medizinischen Direktors, Prof. Dr. Sebastian Schellong, kritisiert. Das Schreiben ist an Dresdens Gesundheitsbürgermeisterin Kristin Kaufmann adressiert. Der ungewöhnlich geschlossene Vorstoß aus dem ärztlichen Dienst erhöht den Druck auf die Klinikleitung und den städtischen Träger.
📚 Hintergrund Das Klinikum befindet sich in öffentlicher Trägerschaft; Fragen der Personalführung, Arbeitsbelastung und Dienstplangestaltung stehen seit Längerem im Fokus interner Debatten. Bereits 2024 machten Ärztinnen und Ärzte mit Arbeitsniederlegungen auf tarifliche und arbeitszeitliche Probleme aufmerksam und trugen ihre Forderungen öffentlich vor. Die Proteste richteten sich symbolisch an die Klinikspitze und wurden vom Marburger Bund begleitet.
📬 Adressat und Umfang des Schreibens Nach übereinstimmenden Angaben wurde das Schreiben unmittelbar an die zuständige Beigeordnete der Landeshauptstadt übermittelt. Die Zahl der 117 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner verdeutlicht den Ernst der Lage und die organisatorische Tiefe der Vorbehalte gegenüber der aktuellen Führungspraxis.
🧩 Inhalt der Kritik Im Zentrum steht die Kritik an der „Arbeitsweise“ der medizinischen Direktion unter Prof. Dr. Sebastian Schellong. Konkrete Forderungen und mögliche Konsequenzen für die Binnenorganisation wurden zunächst nicht im Detail öffentlich. Verbunden ist der Vorstoß mit der Erwartung, Abläufe, Kommunikation und Prioritätensetzung patienten- und mitarbeitergerecht nachzuschärfen.
📉 Bedeutung für Klinik und Träger Ein offener Brief dieser Größenordnung gilt in einem kommunalen Haus als deutliches Warnsignal. Er betrifft nicht nur die Klinikleitung, sondern stellt auch die Stadt als Träger vor die Aufgabe, die Funktionsfähigkeit der Führung und die Verlässlichkeit der Prozesse in den Blick zu nehmen.
⚖️ Prozess und nächste Schritte Aus konservativer Sicht sind jetzt Ruhe, Ordnung und klare Zuständigkeiten gefragt. Der Vorgang gehört zügig und transparent aufgearbeitet – intern, strukturiert und mit belastbaren Fakten, nicht via Symbolpolitik. Personalvertretungen und Direktorium sind gefordert, eine tragfähige Lösung zu erarbeiten, die Versorgungssicherheit und Verlässlichkeit in den Mittelpunkt stellt. Eine starke öffentliche Klinik braucht verlässliche Führung, nachvollziehbare Prozesse und ein Klima, in dem medizinische Exzellenz vor administrativer Friktion steht.
🗨️ Kommentar der Redaktion Dieser offene Brief ist ein ernstes Signal, das nüchtern und ohne öffentlichen Aktionismus bearbeitet werden muss. Führung zeigt sich jetzt in Disziplin, Klarheit und der Bereitschaft, Strukturen nach Faktenlage zu justieren. Wer Verantwortung trägt, sorgt für Ordnung und Stabilität statt für Schlagzeilen. Die Stadt ist in der Pflicht, den Prozess strikt zu steuern und Verlässlichkeit in den Abläufen zu garantieren. Nur so bleibt die Patientenversorgung unantastbar und die Autorität der Klinikführung gewahrt.