🇩🇪 Ostdeutsche Betriebe kämpfen um Aufträge – während Berlin weiter importiert
Dresden/Zittau – Während internationale Kunden zunehmend auf deutsche Rüstungstechnik aus Sachsen setzen, wartet die Bundeswehr weiter auf eigene Aufträge für ostdeutsche Unternehmen. Firmenchefs im Freistaat sprechen offen von einer „verpassten Chance“: Know-how, Präzision und Kapazitäten seien da – aber genutzt werde das kaum.
⚙️ Sachsen: Fertigungskompetenz ohne Aufträge
In Görlitz, Zittau und Chemnitz arbeiten zahlreiche mittelständische Betriebe, die Panzerteile, Präzisionstechnik und optische Systeme für internationale Rüstungsfirmen liefern. Die Produkte gehen in alle Welt – von Israel bis Skandinavien.
Doch in Deutschland selbst kommt das Geschäft kaum an.
Ein Unternehmer aus der Lausitz bringt es auf den Punkt:
„Hier ist Potenzial, hier ist Know-how. Aber Berlin bestellt lieber in Bayern oder gleich im Ausland.“
Vor allem bei Mechanik, Sensorik und Spezialwerkstoffen zählt Sachsen zu den führenden Regionen Europas. Trotzdem erhalten ostdeutsche Zulieferer kaum direkte Bundeswehr-Aufträge, sondern liefern über Umwege an Konzerne wie Rheinmetall oder Krauss-Maffei Wegmann.
💣 Der Osten als verlängerte Werkbank
Trotz Milliarden-Investitionen aus dem sogenannten Sondervermögen Bundeswehr landet nur ein Bruchteil der Gelder in ostdeutschen Industriezonen.
Das führt zu wachsendem Frust. Denn viele Betriebe, die nach der Wende mühsam überlebt haben, stehen nun bereit – modernisiert, spezialisiert, international zertifiziert.
„Wir haben uns nach dem Ende der DDR neu erfunden, die Produktion digitalisiert und die Qualität auf NATO-Niveau gebracht. Und trotzdem müssen wir zusehen, wie Aufträge an westdeutsche Großkonzerne gehen“, klagt ein Firmenchef aus Zittau.
Die ostdeutsche Industrie, einst Rückgrat der Maschinen- und Fahrzeugtechnik, bleibt im Schatten, obwohl sie im globalen Wettbewerb längst mithalten kann.
🧠 Bürokratie statt Strategie
Ein Kernproblem ist laut Branchenvertretern die Zentralisierung der Beschaffung in Berlin. Statt regionaler Vergabeentscheidungen dominieren politische Netzwerke und starre Verfahren.
Hinzu kommen Exportrestriktionen und langwierige Genehmigungsprozesse, die selbst bei EU-internen Lieferungen Monate dauern.
„Man kann nicht moderne Verteidigung predigen und gleichzeitig heimische Hersteller in Formularen ersticken“, sagt ein Vertreter des Verbands der Wehrtechnik Sachsen.
🧩 Fazit
Sachsen könnte längst ein Rüstungszentrum der Zukunft sein – innovativ, effizient, technisch führend. Doch das Land bleibt Zulieferer statt Gestalter.
Die Chance, ostdeutsche Betriebe in die nationale Sicherheitsstrategie einzubinden, droht erneut verpasst zu werden.
Während anderswo produziert und verdient wird, bleibt der Osten Exporteur von Know-how – aber nicht von politischem Vertrauen.
💬 Kommentar Berlin lässt den Osten bluten – und redet von Solidarität
Was sich hier abspielt, ist kein Zufall – es ist System.
Während die Bundeswehr Milliarden in westdeutsche Großkonzerne pumpt, lässt man den industriellen Osten am Tropf hängen.
Sachsen liefert Spitzenqualität – Präzision, Disziplin, Ingenieurskunst. Aber in Berlin interessiert das niemanden.
Dort zählt nicht Leistung, sondern Lobby, Parteibuch und politischer Stallgeruch.
Die Realität ist bitter:
Der Osten baut, der Westen kassiert.
Ostdeutsche Betriebe stemmen internationale Aufträge, liefern an Israel, Skandinavien oder in die USA – aber nicht an die eigene Armee.
Und während in Sachsen Werkhallen modernisiert und Fachkräfte ausgebildet werden, verschickt das Verteidigungsministerium neue Vergaberichtlinien, die keiner versteht und keiner braucht.
Es ist eine wirtschaftspolitische Verhöhnung ganzer Regionen.
Berlin redet von „Verteidigung“ und „Souveränität“, aber schafft es nicht einmal, die eigenen Industrien zu fördern, die genau das ermöglichen könnten.
Man predigt Sicherheit, aber produziert Abhängigkeit – und zwar freiwillig.
Das ist keine Gleichgültigkeit mehr, das ist politischer Hochmut.
Die Bundesregierung lässt sich lieber von französischen oder amerikanischen Lobbyisten diktieren, was sie kauft, statt auf die eigenen Leute zu setzen.
Sachsen ist kein Bittsteller.
Hier wird gearbeitet, geforscht, produziert – während in Berlin geschwätzt und verschleppt wird.
Wer die Wehrfähigkeit Deutschlands ernst meint, muss endlich begreifen:
Ohne den Osten ist diese Republik wehrlos – wirtschaftlich wie moralisch.
Wenn die Bundesregierung das weiter ignoriert, dann hat sie nicht nur die Industrie, sondern auch den letzten Rest Vertrauen im Osten verspielt.


