🏛️ Pompöse Parade trotz internationaler Isolation
Mit einer groß angelegten Militärparade hat Nordkorea den 80. Jahrestag der Gründung der herrschenden Arbeiterpartei gefeiert. In der Hauptstadt Pjöngjang marschierten Tausende Soldaten auf, begleitet von Panzern, Raketenfahrzeugen und Propagandachören. Staatschef Kim Jong-un nutzte das Ereignis, um Stärke zu demonstrieren – und präsentierte eine neue ballistische Langstreckenrakete, die nach Experteneinschätzung auch das US-Festland erreichen könnte.
🚀 Machtdemonstration und Drohgebärde
Die Waffe, die auf einem mobilen Trägersystem gezeigt wurde, soll laut staatlichen Medien „Nordkoreas strategische Abschreckung auf eine neue Stufe heben“. Internationale Militärexperten vermuten, es handle sich um eine Weiterentwicklung der Hwasong-17, die bereits mehrfach testweise abgefeuert wurde. Satellitenbilder und Aufnahmen der Parade deuten auf größere Reichweite und höhere Nutzlast hin. Die USA und Südkorea zeigten sich besorgt über die wachsende Bedrohung.
🌍 Symbolische Machtgeste in schwierigen Zeiten
Nordkorea bleibt international weitgehend isoliert. Wirtschaftliche Sanktionen, geschlossene Grenzen und eine fragile Versorgungslage prägen das Land seit Jahren. Umso stärker inszeniert das Regime militärische Stärke als Zeichen nationaler Einheit. Kim Jong-un bezeichnete die Arbeiterpartei in seiner Rede als „Schutzschild gegen äußere Feinde“ und versprach, die „Selbstverteidigungskraft des Landes bis an die Grenzen der Vorstellung“ auszubauen.
⚖️ Internationale Reaktionen
Die USA verurteilten die Präsentation neuer Raketentechnik scharf und forderten Nordkorea auf, zu den internationalen Abrüstungsverhandlungen zurückzukehren. Auch Japan und Südkorea kündigten eine engere sicherheitspolitische Abstimmung an. China, traditioneller Verbündeter Pjöngjangs, äußerte sich zurückhaltend, mahnte jedoch „Stabilität auf der koreanischen Halbinsel“ an. Beobachter sehen in der Parade eine Botschaft an Washington – und an die eigene Bevölkerung.
🗨️ Kommentar der Redaktion
Nordkorea zeigt Macht, wo Ohnmacht herrscht. Die Parade ist weniger militärische Realität als politisches Schauspiel – ein Versuch, Kontrolle zu demonstrieren, während das Land wirtschaftlich am Limit steht. Doch jede neue Rakete erhöht das Risiko eines realen Konflikts. Kim spielt mit Symbolen, aber die Welt kann es sich nicht leisten, sie zu ignorieren. Abschreckung bleibt nur so lange stabil, wie sie berechenbar bleibt.