Zittau. Kaum ein Anblick prĂ€gt das Bild der Stadt so sehr wie die verfallenden Hallen der einst stolzen Robur-Werke â und kaum ein Ort symbolisiert so drastisch den Niedergang ostdeutscher Industriegeschichte. Direkt am Bahnhof gelegen, empfangen eingestĂŒrzte DĂ€cher, geborstene Fenster und bröckelnde Mauern jeden Besucher mit einem Bild des Verfalls.
Nach dem Tod des polnischen EigentĂŒmers Zdzislaw Niewiadomski hat die Stadt nun einen neuen Anlauf gestartet: OberbĂŒrgermeister Thomas Zenker (ZKM) ist mit den Erben in GesprĂ€chen.
đ€ GesprĂ€che mit den Erben
Rathaussprecher Kai Grebasch bestĂ€tigte, dass die Stadt âmit den neuen EigentĂŒmern in alle Richtungen im direkten Austauschâ stehe. Ziel sei es, auszuloten,
- ob ein Investor das GelÀnde erwerben könnte oder
- ob die Erben eigene Projekte umsetzen wollen.
Details zu den laufenden Verhandlungen gibt die Stadt nicht preis. Fest steht jedoch: Zittau drĂ€ngt auf eine Lösung â denn die Ruine belastet seit Jahren das Stadtbild, schreckt Investoren ab und ist ein dauerhafter Sicherheitsfaktor.
đïž Symbol des Verfalls â und Chance?
Die Robur-Werke waren einst ein AushĂ€ngeschild der Lausitzer Industrie. Heute ist die Brache ein Mahnmal fĂŒr die Folgen der Nachwendezeit â aber auch ein potenzielles Entwicklungsgebiet. Die NĂ€he zum Bahnhof, die enorme FlĂ€che und die Geschichte könnten â mit dem richtigen Konzept â zum Vorteil werden.
đ Konservative Einordnung
Die Robur-Ruine ist mehr als ein Schandfleck â sie ist ein Testfall fĂŒr kommunale HandlungsfĂ€higkeit. Jahrzehntelang wurde zugeschaut, wie ein StĂŒck Stadtgeschichte verfĂ€llt. Jetzt liegt es an Stadtverwaltung, Erben und möglichen Investoren, endlich eine realistische Perspektive zu entwickeln. Halbheiten kann sich Zittau nicht mehr leisten.
đ§ Kommentar der Redaktion
Der Niedergang der Robur-Werke ist eine offene Wunde im Herzen Zittaus. Der jetzige Dialog mit den Erben ist ein erster Schritt â mehr nicht. Die Stadt darf sich nicht in endlosen GesprĂ€chen verlieren. Was es braucht, ist klarer politischer Wille und die Bereitschaft, auch unkonventionelle Lösungen â von Förderprogrammen bis zu Teilabrissen â in Betracht zu ziehen.
Ohne zĂŒgige Entscheidungen wird die Ruine bleiben, was sie seit Jahrzehnten ist: ein Symbol fĂŒr Stillstand.
â Fazit
- Stadt im Austausch mit den Erben des verstorbenen EigentĂŒmers.
- Optionen: Verkauf an Investoren oder Eigenentwicklung.
- Robur bleibt ein SchlĂŒsselthema fĂŒr Zittaus Zukunft â zwischen Mahnmal und Chance.