Berlin. Der Druck wächst: In Umfragen überholt die AfD die Union teilweise bereits und liegt bundesweit wie auch in ostdeutschen Ländern an der Spitze. Nun zieht Kanzler und CDU-Chef Friedrich Merz die Konsequenz und kündigt eine deutlich härtere Linie im Umgang mit der Partei an. „Wir müssen uns und wir werden uns mit der AfD auch inhaltlich sehr viel stärker auseinandersetzen. Ignorieren geht nicht mehr“, sagte Merz in der Sendung MDR aktuell.
🚨 Hintergrund: AfD auf Rekordkurs
- In Sachsen-Anhalt, wo im September 2026 gewählt wird, liegt die AfD laut Umfragen klar vorn.
- Auch bundesweit zieht die Partei in einzelnen Erhebungen an der Union vorbei.
- Für Merz ein Alarmzeichen: Er hatte zu Beginn seiner Kanzlerschaft noch versprochen, die AfD zu halbieren – inzwischen ist sie stärker als je zuvor.
🗣️ Merz: CDU muss Unterschiede klar herausstellen
„Was droht unserem Land, wenn die AfD stärker wird – oder gar den Ministerpräsidenten stellt? Das müssen wir den Bürgerinnen und Bürgern sagen“, erklärte Merz.
Er betonte, es gebe „große Unterschiede, auch im Demokratieverständnis“, zwischen CDU und AfD. Die CDU werde er auf eine klare Sachauseinandersetzung verpflichten – „deutlicher als bisher“.
🏛️ Keine Koalitionen – aber pragmatische Ebene möglich?
Auf mögliche Kooperationen mit der AfD in Kommunen angesprochen, sagte Merz:
- Parlamente (Bundestag, Landtage, EU): Zusammenarbeit ausgeschlossen, Unvereinbarkeitsbeschluss bleibt.
- Kommunale Ebene: „Wenn über Kindergärten oder Straßenführungen entschieden wird, ist das keine parteipolitische Zusammenarbeit.“ – Eine Formulierung, die Raum für Interpretation lässt und innerparteilich für Diskussionen sorgen dürfte.
🔎 Konservative Einordnung
Merz setzt auf Konfrontation – doch sein Kurs bleibt ambivalent. Einerseits will er die inhaltliche Abgrenzung verschärfen, andererseits lässt er bei pragmatischen kommunalen Entscheidungen Spielräume. Kritiker könnten ihm vorwerfen, damit die Tür für Normalisierung der AfD offenzuhalten. Für konservative Beobachter ist klar: Wer AfD-Wählern das Wasser abgraben will, muss Probleme lösen, nicht nur Rhetorik verschärfen.
🧠 Kommentar der Redaktion
Die CDU ringt mit ihrer Linie zur AfD seit Jahren – und hat bisher kaum Erfolge vorzuweisen. Merz versucht, Härte zu zeigen, doch der Spagat zwischen Abgrenzung und Pragmatismus wirkt unscharf. Will die Union die AfD wirklich schwächen, reicht es nicht, Unterschiede zu betonen. Sie muss klare Antworten auf Migration, Sicherheit und soziale Sorgen geben – und vor allem im Osten wieder präsent sein. Sonst bleibt jede Ankündigung nur ein weiteres Kapitel in der langen Geschichte der CDU-Zerreißproben.
✅ Fazit
- AfD auf Höhenflug – CDU unter Druck.
- Merz kündigt härtere inhaltliche Auseinandersetzung an.
- Kooperationen in Parlamenten ausgeschlossen, kommunal bleibt Grauzone.
- CDU muss liefern – sonst profitiert am Ende nur die AfD.