Neuer Investor bei Lausitzer Textilfirma Thieme gescheitert 🚨

Insolvenz nach wenigen Monaten – Traditionsbetrieb erneut vor dem Aus

Großröhrsdorf/Dresden – Die Hoffnung war groß, doch sie währte nur kurz: Nur wenige Monate nach der Übernahme des traditionsreichen Textilunternehmens E. Richard Thieme GmbH durch die Dresdner Camouflage PSA GmbH ist klar: Der Neustart ist gescheitert. Am 18. September wurde beim Amtsgericht Dresden der Insolvenzantrag gestellt.

Der ernannte Insolvenzverwalter, Wirtschaftsjurist Tim Brune von White & Case, übernimmt nun die Verantwortung. Damit droht einem seit 1911 bestehenden Textilbetrieb, der sich auf Spezial- und Schutzanzüge spezialisiert hat, endgültig das Aus.


Ein kurzer Aufschwung – dann Streit und Chaos ⚡

Erst im März 2025 war die Übernahme durch die Camouflage PSA noch als Rettung gefeiert worden. Die Insolvenzverwalterin damals sprach von einem „sehr erfreulichen Ergebnis“. Ziel war, den Bereich persönliche Schutzausrüstung (PSA) und CBRN-Schutz auszubauen.

Doch schon wenige Wochen nach dem Neustart krachte es gewaltig im Gesellschafterkreis. Streit zwischen den Hauptbeteiligten – dem Unternehmerehepaar Sommer und Andreas Thieme, Vertreter der Gründerfamilie – führte im August zur Abberufung von Sommer als Geschäftsführer. Im Protokoll war den Gesellschaftern bereits bewusst, dass damit der Firma „erheblicher Schaden“ entstehen würde.


Von Investition zum Wirtschaftskrimi 🔍

Mittlerweile ist von „unüberbrückbaren Differenzen“ die Rede. Es liegen Strafanzeigen vor, unter anderem wegen:

  • 💰 Geldwäsche
  • 📉 Insolvenzverschleppung
  • ⚖️ Betrug und Bankrott

In der Branche wird das Drama um Thieme bereits als „Wirtschaftskrimi“ bezeichnet. Während zu Beginn der Übernahme noch rund 40 Beschäftigte in Großröhrsdorf tätig waren, sind es heute nur noch etwa 20.


Bitteres Ende für eine Traditionsfirma 🏭

Die Thieme GmbH hatte bereits Ende 2024 Insolvenz angemeldet – damals wegen eines geplatzten Großauftrags aus Afrika. Die Rettung durch die Camouflage PSA GmbH war die letzte Hoffnung für das Unternehmen, das seit über 100 Jahren in der Lausitz tätig ist.

Nun stehen die Zeichen auf endgültiges Aus. In der sächsischen Textilbranche wird bereits gemunkelt, dass Thieme wohl nicht mehr zu retten ist.


📝 Kommentar

Ein weiterer Beweis, wie instabil die Textilwirtschaft in Sachsen geworden ist. Wo früher solide mittelständische Familienbetriebe standen, herrschen heute Investorenstreit, Insolvenzen und Vorwürfe von Wirtschaftskriminalität.
Das eigentliche Drama: Die Mitarbeiter verlieren Vertrauen, Arbeitsplätze und Perspektiven – während Investoren sich gegenseitig die Schuld zuschieben.

Tradition allein reicht nicht, wenn Führung, Verantwortung und Verlässlichkeit fehlen.

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