Gastwirte erhöhen Druck mit offenem Brief
Zittau. Der Streit um die Gästetaxe in Zittau geht in die nächste Runde. Weil der Unmut unter Hoteliers und Kleinvermietern anhält, hat der Stadtrat nun entschieden: Ein „Runder Tisch“ soll eingerichtet werden, um die Akzeptanz der Abgabe zu erhöhen und praktikable Lösungen zu finden. Gastgeber wiederum erhöhen den Druck – mit einem offenen Brief fordern sie schnelles Handeln.
💬 Debatte im Stadtrat
Auf Antrag der BSW-Fraktion wurde im Stadtrat ausführlich über den Vorschlag diskutiert. Trotz Bedenken und Ergänzungen wurde die Initiative mehrheitlich angenommen. Damit liegt der Auftrag nun offiziell bei Oberbürgermeister Thomas Zenker (Zkm), der den „Runden Tisch“ zeitnah umsetzen soll.
Besonders wichtig: An den Gesprächen sollen alle relevanten Akteure beteiligt werden – Gastgeber der Stadt, Verwaltung, Tourismuszentrum, die Marketinggesellschaft Oberlausitz sowie die Partnergemeinden Olbersdorf, Jonsdorf und Großschönau, die an der digitalen Gästekarte beteiligt sind.
🪑 Ziel: Lösungen auf Augenhöhe
„Ein Runder Tisch bietet die Chance, miteinander auf Augenhöhe ins Gespräch zu kommen“, erklärte BSW-Fraktionschef Horst Schiermeyer. Es gehe darum, praxisnahe Rückmeldungen strukturiert aufzunehmen und gemeinsam Vorschläge für Verbesserungen zu entwickeln.
Die Gastgeber der Stadt hatten zuletzt mit einem offenen Brief an die Stadtverwaltung den Druck erhöht. Ihr Tenor: Handeln, denn es eilt! Viele Betriebe sehen sich durch die aktuelle Umsetzung der Gästetaxe in ihrer Arbeit belastet und fürchten Wettbewerbsnachteile.
🗂 Infobox – Gästetaxe in Zittau
- Was? Abgabe von Gästen für touristische Infrastruktur
- Kritik: hoher Verwaltungsaufwand, Belastung für kleine Betriebe, sinkende Akzeptanz
- Wer protestiert? Hoteliers, Kleinvermieter, touristische Anbieter
- Neue Maßnahme: Einrichtung eines Runden Tisches unter Leitung von OB Thomas Zenker
- Ziel: Mehr Akzeptanz, praxisnahe Lösungen, Einbindung aller Partnergemeinden
✅ Fazit
Die Einrichtung eines Runden Tisches ist ein Schritt in Richtung Dialog. Ob es gelingt, die Skepsis der Gastgeber abzubauen, hängt nun davon ab, wie ernst Verwaltung und Politik die Sorgen der Betriebe nehmen. Klar ist: Nur mit gemeinsam erarbeiteten Lösungen wird die Gästetaxe in Zittau dauerhaft Akzeptanz finden.
📝 Kommentar der Redaktion
Transparenz statt Misstrauen
Die Gästetaxe soll eigentlich die touristische Infrastruktur sichern und damit allen nutzen – Gästen, Anbietern und der Stadt. Doch solange die Betriebe das Gefühl haben, allein die Last zu tragen, wächst der Widerstand. Der Runde Tisch ist daher kein Feigenblatt, sondern muss ernsthaft genutzt werden.
Nur wenn Verwaltung und Gastgeber ehrlich miteinander reden, kann Vertrauen entstehen. Und nur so wird die Gästetaxe mehr als ein bürokratisches Ärgernis: nämlich ein Instrument, das Zittau und die Oberlausitz für Besucher wirklich attraktiver macht.