DAS NEUSTE

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🕯️ „Licht für Fugau“: Happening erinnert an das verschwundene Dorf Fukov (Nordböhmen)

🧭 Überblick

Vor 65 Jahren verschwand das nordböhmische Dorf Fukov (dt. Fugau) von der Landkarte. Am Samstag, 27. September, setzt die Initiative „Světlo pro Fukov / Licht für Fugau“ ein Zeichen der Erinnerung – vor Ort an der ehemaligen Siedlung im Grenzraum nahe Šluknov und der sächsischen Grenze.

🕰️ Programm vor Ort (Samstag)

  • 15:00 Uhr – Eröffnung
    Auftakt mit Bläsern der Forstschule Šluknov, Begrüßung durch die Initiative.
  • ab 15:30 Uhr – Erinnerungswege
    Fotoinstallationen an den Stellen früherer Häuser; Zeitzeugenlesungen mit Erinnerungen ehemaliger Bewohnerinnen und Bewohner.
  • Nachmittag – Jugend & Kunst
    Schülerarbeiten der Šluknover Grundschule, die sich in Projekten mit der Geschichte Fukovs befasst hat.
  • 20:00 Uhr – Glockenmoment
    Glockenläuten in mehreren Kirchen der Umgebung – auch auf deutscher Seite. Vor Ort erklingt eine historische Tonaufnahme der Fukover Glocken.

Tipp: Für den Abend bitte Taschenlampe/Stirnlampe und wetterfeste Kleidung einplanen.

🧩 Der Ort und seine Geschichte – kurz erzählt

  • Lage: Nördlicher Rand des Böhmischen Niederlands, nahe Šluknov, wenige Kilometer zur sächsischen Grenze.
  • 1945: Rund 800 Einwohner in über 140 Häusern; viele deutschsprachige Bewohner mussten nach Kriegsende den Ort verlassen, etliche Männer waren nicht aus dem Krieg zurückgekehrt.
  • Nachkriegsjahre: Keine Neubesiedlung, sukzessiver Abriss.
  • 1960: Fukov wird endgültig gelöscht; als letztes Gebäude fällt die Wenzelskirche aus dem 18. Jahrhundert.
  • Heute: Ein Kreuz markiert den Ort, am ehemaligen Friedhof besteht ein Gedenkplatz.

👥 Die Initiative

Das Team um Žaneta Strohová hat Zeitzeugen im In- und Ausland kontaktiert, Interviews geführt und Materialien zusammengetragen. Ziel ist eine grenzüberschreitende Erinnerungskultur, die Menschen, Schulen und Institutionen verbindet – jenseits politischer Parolen, nah am Genius Loci.

🚶 Anreise & Hinweise

  • Von Šluknov: Ca. 5 km bis zum Areal des ehemaligen Dorfes; teils Feld- und Wirtschaftswege.
  • Von deutscher Seite: Kürzere Fußwege sind möglich; bitte Grenzlage und Wegeführung beachten.
  • Parken: In den Ortslagen parken und zu Fuß weitergehen.
  • Barrierefreiheit: Nur eingeschränkt, da Geländecharakter.
  • Respekt am Ort: Wege nutzen, Gedenkbereiche schonen, kein Müll hinterlassen.

🧭 Fazit

„Licht für Fugau“ ist ein leises, starkes Zeichen: Es macht eine verdeckte Leerstelle sichtbar – mit Musik, Stimmen, Bildern. Wer kommt, bekommt keine Show, sondern Gedenk-Topografie, die berührt und verbindet.


✍️ Kommentar der Redaktion

Erinnern ohne Empörung – das ist die Kunst.
In Fukov/Fugau geht es nicht um Sieger und Verlierer, sondern um Menschen, Häuser, Glocken – um einen Ort, der verschwand und doch bleibt. Solche Nachbarschaftsprojekte sind europäischer Alltag: Licht statt Lautstärke, Zuwendung statt Zynismus. Genau das braucht die Grenzregion.

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