Jiříkov (Tschechien). Die tschechische Umweltinspektion (ČIŽP) will in den kommenden Wochen Bodenproben auf dem Gelände in Jiříkov entnehmen, wo über Monate hinweg illegal Müll aus Deutschland abgeladen wurde.
Ein Sprecher der Behörde kündigte an, dass die Analyse der möglichen Schadstoffbelastung spätestens zwei Wochen nach Probenentnahme vorliegen werde.
♻️ Letzte Müllfuhre zurück nach Deutschland
Am Donnerstag wurde die letzte Ladung Schrott aus Glasfaserkunststoffen nach Deutschland zurückgebracht. Doch vor Ort türmen sich noch immer 55 riesige Säcke mit geschreddertem Material und Elektroschrott.
Bürgermeisterin Barbora Šišková (Jiná volba) erklärte, dass auch diese Restbestände in der kommenden Woche abtransportiert werden sollen.
⚠️ Sorge vor Bodenbelastung
Die Anwohner sind besorgt: Giftstoffe aus den geschredderten Materialien könnten ins Erdreich gelangt sein. Genau das will die Umweltinspektion nun untersuchen.
Besonders heikel: Das Gelände befindet sich in unmittelbarer Nähe von Wohnhäusern und landwirtschaftlich genutzten Flächen.
💬 Kommentar der Redaktion
Illegale Mülltransporte über die Grenze sind kein Einzelfall – und werfen ein Schlaglicht auf das Versagen der deutschen Entsorgungswirtschaft. Billiger Export statt sauberer Verarbeitung im eigenen Land – die Zeche zahlen die Nachbarn.
Es ist höchste Zeit, dass Berlin und Prag verbindliche Regeln durchsetzen und klarstellen: Wer Müll exportiert, bleibt für die Folgen verantwortlich.


