Unterzeile: Russland demonstriert Drohnenmacht, Belarus öffnet Türen für US-Beobachter – ein Manöver zwischen Härte, Abschreckung und taktischer Annäherung.
🚀 Moskau demonstriert Kriegsbereitschaft
Mit der „aktiven Phase“ endete am Dienstag das Großmanöver Sapad-2025, das Russland und Belarus alle vier Jahre durchführen. Auf russischer Seite wurde schweres Geschütz aufgefahren:
- Marschflugkörper gegen „gegnerische“ Kriegsschiffe in der Ostsee
- Unterseeboote mit Raketenstarts in der Barentssee
- Langstreckenbomber, die Ziele tief im Feindesland ins Visier nahmen
- Kampfflugzeuge, die Bunker und Panzerstellungen ausschalteten
Besonders hervorgehoben: Die Übungen berücksichtigten die „Gefechtserfahrung aus der Ukraine“. Russland setzte auf billige Drohnen – mit Erfolg. NATO-Systeme in Polen fingen nur 4 von 19 Drohnen ab.
☢️ Nuklear-Szenarien im Fokus
Belarus trainierte mit Russland auch die Planung und den Einsatz taktischer Atomwaffen. Zudem rückte die angeblich neue Oreschnik-Mittelstreckenrakete ins Zentrum. Sie soll – neben Iskander-Raketen – in Belarus stationiert werden. Aufnahmen blieben geheim. Analysten werten dies als klare Drohgebärde gegen die NATO.
🇧🇾 Überraschungsgäste: Amerikaner in Borissow
Am Montag sorgte Belarus für ein Signal in die andere Richtung: Verteidigungsminister Viktor Chrenin begrüßte zwei US-Militärbeobachter – darunter den Attaché der amerikanischen Botschaft. Auch Vertreter aus der Türkei, Ungarn, China und weiteren 20 Staaten waren vor Ort.
👉 Westliche Journalisten sahen ein Defilee russischer Panzer, ihre Türme mit Drohnenabwehr-Käfigen versehen – eine direkte Lehre aus dem Ukraine-Krieg.
🤝 Lukaschenko zwischen Trump und Putin
Der Besuch amerikanischer Beobachter passt ins Bild einer Annäherung zwischen Minsk und Washington. US-Gesandter John Coale überbrachte Lukaschenko zuletzt Glückwünsche von Donald Trump – und die Aufhebung von Sanktionen gegen Belavia.
Gleichzeitig zeigte Lukaschenko Loyalität nach Moskau: Er empfing Wladimir Saldo, den russischen Besatzungschef von Cherson, und sprach offen von den „neuen Territorien Russlands“.
⚖️ Doppelte Strategie
- Nach Westen: Zeichen von Offenheit, kleine Gesten wie Gefangenenfreilassungen, US-Kontakte.
- Nach Osten: Enge militärische Bindung an Russland, inklusive nuklearer Drohkulisse.
Belarus bleibt Scharnierstaat: Beobachter sehen Lukaschenkos Politik als balancieren zwischen Abhängigkeit und Eigeninteressen – ein riskantes Spiel im Schatten Putins.
🗞️ Kommentar der Redaktion
Belarus spielt ein doppeltes Spiel. Lukaschenko öffnet dem Westen einen Spalt breit die Tür – doch sein sicherheitspolitisches Herz schlägt im Gleichschritt mit Moskau. Für Europa ist das gefährlich: Denn während Drohnen, Raketen und Atomwaffen im Osten geprobt werden, verkauft Minsk den Besuch zweier Amerikaner als Signal der Neutralität. Faktisch bleibt Belarus Russlands Vorfeld – mit taktischen Öffnungen für Washington, solange es Nutzen bringt.


