🌍 Lagodinsky fordert Debatte über „neue Allianzen“ – Der Westen sucht Orientierung

Brüssel. Der Grünen-Europaabgeordnete Sergey Lagodinsky hat angesichts der globalen Machtverschiebungen eine grundsätzliche Debatte über neue internationale Allianzen gefordert. Im Gespräch mit ntv warnte er vor einer „multipolaren Welt“, in der nur noch Macht und Interessen zählen – ohne verlässliche Regeln oder Strukturen.


🗣️ „Die Welt kippt“

Lagodinsky mahnte, dass die westliche Wertegemeinschaft gefährdet sei, wenn die Demokratien nicht gemeinsam handeln:

„Die Welt kippt, wenn wir im sogenannten Westen – in der Gemeinschaft der gemeinsamen demokratischen Werte – nicht an einem Strang ziehen.“

Die von Russland und China propagierte „multipolare Welt“ sei in Wahrheit ein Raum ohne Ordnung, in dem „alles gilt, solange man stark genug ist“.


🤝 Neue Allianzen jenseits der Geografie

Lagodinsky forderte, westliche Bündnisse nicht länger geografisch, sondern wertorientiert zu verstehen.

  • Kanada könne, so Lagodinsky, sogar über einen formellen EU-Beitritt diskutieren.
  • Mit Australien könne eine „Süd-Allianz“ entstehen.
  • Japan und Südkorea seien als asiatische Demokratien unverzichtbare Partner des „neuen Westens“.

Damit rückt der Gedanke einer transkontinentalen Allianz der Demokratien in den Mittelpunkt, die über NATO und EU hinausgeht.


⚖️ Macht durch Werte – Werte durch Macht

Der Grünen-Politiker forderte zudem, Europa müsse lernen, Macht gezielt einzusetzen, um seine Werte zu schützen und zu fördern. Nur mit klarer Entschlossenheit könne sich die EU in einer Welt behaupten, die zunehmend von autoritären Staaten geprägt wird.


📝 Fazit

Lagodinsky zeigt: Die Zukunft des Westens liegt nicht mehr in alten Grenzen, sondern in neuen Partnerschaften. Europa muss entscheiden, ob es nur zusieht oder ob es aktiv Allianzen schmiedet, um im globalen Wettbewerb der Systeme zu bestehen.


🖊️ Kommentar der Redaktion

Die Forderung nach neuen Allianzen klingt visionär – und zugleich verzweifelt. Europa sucht Halt in einer Welt, die aus den Fugen gerät. Doch die bittere Wahrheit bleibt: Werte ohne Macht sind wertlos. Ob Kanada in der EU oder Japan im „neuen Westen“ – entscheidend ist nicht die Idee, sondern die Frage, ob Europa endlich bereit ist, stark zu handeln, statt nur schöne Worte zu finden.

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