DAS NEUSTE

🏛️ Lust und Last mit der Denkmalsanierung in der Oberlausitz

Görlitz/Bautzen. Nirgendwo in Sachsen – abseits von Dresden und Leipzig – ist die Dichte an Kulturdenkmälern so hoch wie in der Oberlausitz. Über 22.000 denkmalgeschützte Gebäude zählen die Kreise Görlitz und Bautzen. Klingt nach kulturellem Reichtum – in Wahrheit ist es oft ein Albtraum für Eigentümer, Investoren und Kommunen.


📊 Denkmaldichte: Zahlen, die sprechen

  • Landkreis Görlitz: 14.000+ Denkmale
  • Landkreis Bautzen: ca. 8.500 Denkmale

Damit liegt die Region unangefochten an der Spitze. Faktisch bedeutet das: Fast jedes Bauprojekt wird von den Denkmalbehörden begleitet – mit allen Konsequenzen.


⚖️ Auflagen sorgen für Dauerstress

Was als Schutz gedacht ist, wird vielerorts zur Belastung. Strenge Vorgaben, endlose Diskussionen, explodierende Kosten. Beispiele gibt es genug:

  • In Görlitz stockt die Sanierung des Jugendstil-Kaufhauses – Investor und Denkmalpflege sind verstrickt im Dauerstreit.
  • In Löbau liegt das Projekt am ehemaligen Hackerbräu brach.
  • In Bautzen zieht sich die Sanierung am Kirchplatz endlos, weil keine Einigung erzielt wird.

Die Folge: Stillstand, Verfall, Frust.


🚧 Chancen? Ja. Probleme? Mehr.

Natürlich – Denkmalschutz bewahrt Identität, Tradition und Kultur. Doch er schreckt Investoren ab, hält Kommunen in Ketten und sorgt dafür, dass ganze Straßenzüge verfallen. Bürgermeister schlagen Alarm: Mehr Flexibilität oder die Region geht baden!


🗝️ Tag des offenen Denkmals – Stolz und Schmerz

Am kommenden Sonntag öffnen wieder Hunderte Gebäude ihre Türen. Burgen, Kirchen, alte Fabriken – „wert-voll“ heißt das bundesweite Motto. Und genau hier liegt die bittere Ironie: Wertvoll ja – aber für wen? Für die Eigentümer oft nur wertvoll an Bürokratie, Auflagen und Kostenexplosionen.


📝 Kommentar der Redaktion

Denkmalschutz in der Oberlausitz ist ein zweischneidiges Schwert. Zwischen Ideal und Realität klafft ein Abgrund. Während man Sonntags stolz historische Türen öffnet, verfallen montags Häuser im Stillstand von Behörden und Besitzern. Der Schutz der Geschichte darf nicht zur Strangulation der Zukunft führen.

👉 Unsere Forderung: Weniger Gängelei, mehr Unterstützung. Sonst bleibt von den „wert-vollen“ Denkmälern am Ende nur ein Haufen wertloser Ruinen.

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