💡 Eine stille Revolution im Bestattungswesen
Rheinland-Pfalz sorgt für Aufsehen: Ab Oktober 2025 tritt ein neues Gesetz in Kraft, das Bestattungen außerhalb klassischer Friedhöfe erlaubt. Neben der traditionellen Urnen- und Erdbestattung können Angehörige künftig die Asche Verstorbener auch im eigenen Garten oder in Flüssen wie Rhein, Mosel, Lahn und Saar beisetzen.
Damit ist Rheinland-Pfalz das erste Bundesland, das einen so weitreichenden Schritt geht – eine Reform, die in Deutschland seit Jahrzehnten diskutiert, aber nie umgesetzt wurde.
🚤 Flussbestattungen offiziell erlaubt
- Angehörige dürfen die Asche von Verstorbenen auf ausgewählten Flüssen verstreuen.
- Ziel ist es, Hinterbliebenen mehr Freiheit bei der Wahl der letzten Ruhestätte zu geben.
- Die Kosten liegen dabei deutlich unterhalb einer klassischen Friedhofsbestattung, da Friedhofsgebühren und Grabpflege entfallen.
🏡 Bestattung im eigenen Garten
Noch kontroverser: Auch die Beisetzung im Privatgarten ist nun unter strengen Auflagen möglich.
- Die Zustimmung des Grundstückseigentümers ist zwingend notwendig.
- Es muss ein Mindestabstand zu Nachbargrundstücken eingehalten werden.
- Die Grabstelle wird ins Grundbuch eingetragen, damit bei Verkauf des Grundstücks Klarheit herrscht.
⚠️ Kritik und Bedenken
Experten warnen vor möglichen Umweltbelastungen:
- In Asche können Metallrückstände von künstlichen Hüftgelenken oder Zahngold enthalten sein.
- Auch hygienische Aspekte und die emotionale Belastung für Käufer von Immobilien mit „Hausgräbern“ sorgen für Diskussionen.
Die Landesregierung betont, dass strenge Filter- und Reinigungsverfahren in den Krematorien Pflicht sind, um Risiken zu minimieren.
📝 Kommentar / Fazit
Deutschland macht beim Bestattungsrecht einen Tabubruch. Was in Ländern wie der Schweiz oder den Niederlanden längst Alltag ist, erreicht nun auch die Bundesrepublik. Befürworter sprechen von mehr Würde und Selbstbestimmung, Kritiker von einer Entwertung der Friedhofskultur.
👉 Fakt ist: Die neue Regelung wird den Markt verändern – und andere Bundesländer könnten bald nachziehen.


