🌍 Zittau – die Perle der Oberlausitz

Zittau, im äußersten Südosten Sachsens gelegen, ist eine Stadt voller Geschichte, architektonischer Schätze und industrieller Traditionen. Eingebettet ins Dreiländereck Deutschland–Polen–Tschechien gilt die Stadt als kulturelles und wirtschaftliches Herzstück der Oberlausitz.


🏛️ Historisches Erbe

Die Geschichte Zittaus reicht bis ins Mittelalter zurück. Erstmals 1238 urkundlich erwähnt, entwickelte sich Zittau dank seiner Lage an wichtigen Handelsrouten zu einer wohlhabenden Stadt. Besonders im 14. und 15. Jahrhundert florierte die Stadt durch das Tuchmacherhandwerk, das ihr den Beinamen „Reiche“ einbrachte.

Ein einschneidendes Ereignis war der Siebenjährige Krieg (1756–1763): 1757 wurde Zittau durch preußische Truppen in Schutt und Asche gelegt. Trotzdem erhob sich die Stadt wieder, geprägt von barocken Bauten, Handwerk und Handel.


👤 Berühmte Persönlichkeiten aus Zittau

  • Johann Christian Zimmermann (1786–1834) – bekannter Mechaniker und Erfinder, dessen feinmechanische Arbeiten europaweit Anerkennung fanden.
  • Friedrich Schneider (1786–1853) – Komponist, Dirigent und Musikpädagoge, prägte die Musiklandschaft des 19. Jahrhunderts.
  • Walter Serner (1889–1942) – Schriftsteller und Dadaist, geboren in Zittau, hinterließ bedeutende Werke avantgardistischer Literatur.
  • Carl Gotthard Langhans (1732–1808) – Architekt des Berliner Brandenburger Tors, stammte aus einer Zittauer Architektenfamilie.

🏰 Sehenswürdigkeiten & Denkmäler

Zittau ist reich an Bauwerken und Monumenten, die seine Geschichte widerspiegeln:

  • Großes Zittauer Fastentuch (1472) und Kleines Fastentuch (1573): Einzigartige Kunstwerke, die Szenen aus der Bibel zeigen und weltweit einzigartig sind.
  • Zittauer Rathaus (erbaut 1840–1845): Prachtbau im neogotischen Stil, entworfen von Karl Friedrich Schinkel.
  • Johanniskirche: Sakralbau mit reicher barocker Ausstattung.
  • Zittauer Blumenuhr: Wahrzeichen der Stadt, erstmals 1907 angelegt.
  • Schrammstein-Denkmal: Erinnerung an den Siebenjährigen Krieg und die Zerstörung der Stadt.
  • Zittauer Stadtbefestigung mit Türmen wie dem Salzturm – ein Relikt mittelalterlicher Wehrarchitektur.

⚙️ Industriegeschichte

Die Textilindustrie war über Jahrhunderte der Motor Zittaus. Die Zittauer Leinwand galt im 16. und 17. Jahrhundert als Exportschlager bis nach Übersee. Im 19. Jahrhundert erlebte die Stadt eine zweite Blütezeit durch Maschinenbau, Webereien und Textilveredelung.

Bis heute prägen Industrieanlagen und Fabrikantenvillen das Stadtbild. Auch die Waggonbauindustrie (später Bombardier/Alstom) hat in Zittau eine bedeutende Tradition.


💡 Erfindungen und Innovationen

Zittau brachte nicht nur kluge Köpfe hervor, sondern auch technische Entwicklungen:

  • Leinwand- und Tuchmacherzunft: Ihre streng geregelten Standards machten Zittauer Stoffe zu einem Qualitätssiegel in ganz Europa.
  • Mechanische Präzisionsgeräte: Von Zittauer Feinmechanikern entwickelt, fanden sie im 18./19. Jahrhundert Anwendung in Optik und Wissenschaft.
  • Schmalspurbahn Zittau–Oybin–Jonsdorf (1890): Eine Pionierleistung im Eisenbahnbau, die bis heute als Touristenattraktion dampft.

🌿 Zittau heute

Heute verbindet Zittau historisches Erbe mit moderner Lebenskultur. Die Stadt ist Hochschulstandort (Hochschule Zittau/Görlitz), kulturelles Zentrum mit dem Theater Zittau/Görlitz und Ausgangspunkt ins Zittauer Gebirge, Sachsens kleinstes, aber reizvolles Mittelgebirge.

Mit seinen Fastentüchern, der malerischen Altstadt, kultureller Vielfalt und seiner Industriegeschichte bleibt Zittau ein unverwechselbarer Ort – stolz auf seine Vergangenheit und offen für die Zukunft.

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