🌍 „Ich war zunächst ratlos“ – Forscher entdecken scheinbare Richtungsumkehr des Erdkerns

🧩 Ein kosmisches Rätsel tief im Inneren

Spektakuläre Erkenntnis aus den Tiefen unseres Planeten: Der innere Erdkern, ein massiver Ball aus Eisen und Nickel von der Größe des Mondes, scheint seit einigen Jahren seine Drehrichtung gewechselt zu haben – zumindest aus unserer Sicht auf der Erdoberfläche.

Eine internationale Studie von Forschern der Peking-Universität und der University of Southern California, veröffentlicht in Nature, zeigt: Um das Jahr 2008 veränderte sich die Geschwindigkeit des Kerns drastisch.


🚗 So funktioniert die Illusion

Der innere Kern bewegt sich nicht immer im gleichen Tempo wie Mantel und Kruste. Mal dreht er sich schneller, mal langsamer. Von außen wirkt es dann so, als habe er die Richtung gewechselt.

👉 Vergleich der Forscher:
Man fährt auf der Autobahn mit konstanter Geschwindigkeit. Wird man von einem schnelleren Auto überholt, scheint dieses vorwärtszuziehen. Bremst es später ab, sieht es so aus, als fahre es rückwärts – obwohl es sich weiter vorwärts bewegt.

Genau das passiert seit 2008 im Erdinneren: Der Kern dreht langsamer als der Mantel.


📊 Superrotation und Subrotation

  • 2003–2008: „Superrotation“ – der Kern drehte schneller als der Rest der Erde.
  • 2008–2023: „Subrotation“ – er drehte langsamer, sodass es wirkt, als drehe er sich zurück.

Hinweise dafür fanden die Forscher in 121 wiederkehrenden Erdbeben rund um die Südlichen Sandwichinseln sowie in den Daten sowjetischer Atomtests aus den 1970er-Jahren.


🧪 „Ich war ratlos“

„Als ich die ersten Seismogramme sah, war ich ratlos“, sagte Studienleiter John Vidale. „Aber nachdem über zwei Dutzend weitere Messungen dasselbe Muster zeigten, war das Ergebnis unausweichlich: Der innere Kern hatte sich verlangsamt.“


🔮 Welche Folgen hat das?

Noch tappen die Forscher im Dunkeln. Klar ist nur:

  • Die Veränderungen könnten die Tageslänge minimal beeinflussen – um Bruchteile einer Sekunde.
  • Wahrscheinlich sind die Effekte für uns Menschen kaum spürbar.

Doch die Entdeckung wirft neue Fragen auf: Könnte der Kern einem 70-Jahre-Zyklus folgen? Oder ist sein „Tanz“ unregelmäßiger und dynamischer, als wir bisher ahnten?


📌 Fazit

Der Kern der Erde ist weit mehr als ein unbeweglicher Eisenklotz. Er lebt, pulsiert und tanzt – manchmal schneller, manchmal langsamer. Und jedes neue Datenpaket enthüllt: Unser Planet ist ein weitaus komplexeres System, als wir dachten.

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