Zittau/Großschönau – Kurios, dreist und teuer: In mehreren Orten rund um Zittau verschwinden derzeit Ortseingangsschilder. Betroffen sind unter anderem Großschönau, Hainewalde, Jonsdorf, Olbersdorf und Hirschfelde. Die Polizei steht noch ohne heiße Spur da – ein Bürgermeister hat jedoch einen Verdacht, was hinter der auffälligen Serie steckt.
🚫 Erster Fall in Großschönau – dann ging’s Schlag auf Schlag
Laut Polizei wurde der erste Diebstahl vergangene Woche aus Großschönau gemeldet. Binnen weniger Tage folgten weitere Hinweise: In Hainewalde und Jonsdorf verschwanden ebenfalls Ortsschilder. Olbersdorf und Hirschfelde sind laut SZ-Informationen ebenso betroffen. Der materielle Schaden summiert sich – doch der Imageschaden für die betroffenen Gemeinden wiegt schwerer.
🔍 Motiv Sammelleidenschaft? Polizei kennt das Muster
Die Polizei vermutet hinter der Aktion keine politische Botschaft, sondern eher eine bizarre Form von Sammelleidenschaft. Ein Sprecher:
„Das Phänomen ist uns aus ganz Deutschland bekannt – Schilder mit Kultfaktor oder besonderen Namen sind oft Ziel von Sammlern.“
🎯 Beispiel Oberhäslich – beliebte Ortsnamen oft Ziel von Dieben
Ein bekannter Fall stammt aus Sachsen selbst: In der Gemeinde Oberhäslich bei Dippoldiswalde verschwanden die Ortsschilder in der Vergangenheit so häufig, dass sie festgeschweißt wurden. Grund: Der ungewöhnliche Ortsname sei bei Jugendlichen und Touristen besonders beliebt als Souvenir.
Ein ähnlicher „Kultfaktor“ könnte auch bei den Schildern aus der Region Zittau eine Rolle spielen – etwa durch Mundart, regionalen Stolz oder schlicht Provokation.
📍 Bürgermeister warnt: „Kein Kavaliersdelikt!“
Ein betroffener Bürgermeister, der anonym bleiben möchte, findet deutliche Worte:
„Das ist kein Spaß mehr. Diese Schilder kosten Geld, ihre Abwesenheit gefährdet sogar Verkehrssicherheit – etwa an Ortseinfahrten. Und es ist Diebstahl, Punkt.“
Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung und will den Fokus auf mögliche Internet-Angebote legen. Auch Kleinanzeigen-Plattformen sollen verstärkt beobachtet werden – denn Ortsschilder gelten als beliebte „Trophäen“ unter Sammlern, Partygängern oder Festivalfans.