WASHINGTON/DC – Die Nasa will den Mond nicht nur betreten, sondern dauerhaft nutzbar machen. Dafür plant die US-Raumfahrtbehörde laut einem Bericht der Plattform Politico ein revolutionäres Energieprojekt: den Bau eines Atomreaktors auf der Mondoberfläche. Ziel ist es, den Wettlauf mit China und Russland um die Vormachtstellung im All nicht zu verlieren.
🛰️ Nasa will Industrie-Reaktoren vorschlagen lassen
Laut dem Bericht hat die Nasa interne Ausschreibungen gestartet, um innerhalb von 60 Tagen Vorschläge für ein 100-Kilowatt-Reaktormodul einzuholen. Dieses solle bis spätestens 2030 auf dem Mond installiert werden. Der frisch ernannte Interims-Nasa-Chef Sean Duffy soll die Pläne in Kürze offiziell vorstellen. Eine Stellungnahme der Nasa blieb bislang aus.
Die Initiative ist Teil eines umfassenden geopolitischen Raumfahrtprojekts der USA. Bereits im Vorjahr hatte Ex-Präsident Trump den umstrittenen Weltraumunternehmer Jared Isaacman zum Nasa-Chef machen wollen, doch nach einem Streit mit Elon Musk übernahm nun Duffy vorerst das Kommando.
🧨 Geopolitisches Rennen: Russland und China planen Ähnliches
Auch China und Russland arbeiten längst an eigenen Nuklearstrategien für den Mond. Die russische Raumfahrtagentur Roskosmos bestätigte, man wolle bis 2036 ein erstes Kraftwerk am Mondkrater Peary errichten – nach einem Testbetrieb auf der Erde. Der ehemalige Roskosmos-Chef Juri Borissow hatte sogar einen Startzeitraum zwischen 2033 und 2035 genannt.
Gemeinsam mit China soll der Aufbau einer Mondstation erfolgen – gestützt auf Solaranlagen und Nuklearenergie. Roskosmos-Chef Dmitri Bakanow erklärte, das Ziel sei „das erste Atomkraftwerk auf dem Mond – als Fundament für künftige Mondbasen“.
🌒 Energieversorgung als Schlüssel zur Besiedlung
Die Nasa betont, dass ein Atomreaktor auf dem Mond insbesondere während der zweiwöchigen Dunkelphasen eine unabhängige Stromversorgung sicherstellen könnte – dort, wo Solaranlagen versagen. So soll die Grundlage für dauerhafte astronautische Präsenz und die wissenschaftliche Erschließung des Mondes gelegt werden.
Mit dem „Artemis“-Programm sollen 2027 erstmals wieder US-Astronauten auf dem Mond landen – der Zeitplan gilt jedoch als unsicher.