DRESDEN – Bei Abrissarbeiten an der eingestürzten Carolabrücke wurde zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Jetzt steht der Stadt eine der größten Evakuierungsaktionen ihrer Geschichte bevor: Rund 17.000 Menschen müssen am Mittwoch ihre Wohnungen verlassen.
🔍 Sprengkörper mit Zünder – Entschärfung vor Ort notwendig
Die entdeckte 250-Kilogramm-Bombe britischer Bauart ist mit einem Zünder ausgestattet und muss laut Stadtverwaltung direkt vor Ort entschärft werden. Ein Sperrkreis mit einem Radius von einem Kilometer wird eingerichtet.
Die Maßnahme betrifft nicht nur Wohngebiete, sondern auch große Teile der historischen Dresdner Altstadt, darunter:
- die weltberühmte Frauenkirche
- mehrere Hotels, Museen und Ministerien
- die Sächsische Staatskanzlei
- 14 Schulen, 9 Kitas, 4 Pflegeheime
- das Polizeipräsidium Dresden
⏰ Evakuierung bis spätestens 9 Uhr am Mittwoch
Alle betroffenen Bewohner müssen das Sperrgebiet bis Mittwochmorgen 9 Uhr verlassen. Die Stadt richtet in der Messe Dresden eine zentrale Notunterkunft ein. Shuttlebusse aus der Innenstadt bringen die Menschen dorthin.
🧨 Bereits zweite Bombe am selben Ort
Schon im Januar 2025 war bei Abbrucharbeiten an der Carolabrücke ein Blindgänger entdeckt worden. Auch damals mussten zehntausende Menschen ihre Wohnungen verlassen.
Die Brücke war im September 2024 eingestürzt und wird seitdem vollständig zurückgebaut – Fertigstellung des Abrisses ist bis Oktober 2025 geplant.
📜 Dresdens Bombenproblem bleibt
Dresden war im Zweiten Weltkrieg Ziel schwerster Bombardierungen. Immer wieder stoßen Bauarbeiter auf nicht detonierte Weltkriegsbomben – vor allem im Innenstadtbereich.