📉 Zwangsversteigerungen in Sachsen steigen deutlich an

Chemnitz, Leipzig und Zwickau besonders betroffen – Ursachen, Zahlen und Entwicklungen im Überblick

Dresden – Die Zahl der Zwangsversteigerungen in Sachsen steigt nach Jahren des Rückgangs wieder deutlich an. Laut dem Immobilien-Dienstleister Argetra wurden im ersten Halbjahr 2025 insgesamt 427 Zwangsversteigerungstermine angesetzt – ein Anstieg von über 5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Freistaat liegt damit über dem bundesweiten Durchschnitt.


📊 Faktenlage: Sachsen im Mittelfeld – drei Städte in den Top 5

Bezogen auf die Bevölkerungszahl gibt es in Sachsen rund 20 Zwangsversteigerungen pro 100.000 Einwohner. Damit rangiert der Freistaat im bundesweiten Vergleich im Mittelfeld.

In absoluten Zahlen stechen Chemnitz (101 Termine), Leipzig (95) und Zwickau (78) hervor – sie zählen zu den fünf am stärksten betroffenen Städten bundesweit. Nur Berlin (189 Termine) und München (Platz 3) weisen vergleichbar hohe Werte auf.

Weitere betroffene Städte in Sachsen:

  • Dresden (Platz 10)
  • Görlitz (Platz 17)
  • Bautzen (Platz 39)

🏚️ Wohnimmobilien am stärksten betroffen

Laut Argetra entfallen mehr als zwei Drittel der Zwangsversteigerungen auf Wohnimmobilien, davon rund 50 % auf Ein- und Zweifamilienhäuser. Die Daten stammen aus der Auswertung von über 500 deutschen Amtsgerichten.


💸 Ursachen: Hohe Zinsen, schlechte Umschuldungen

Ein zentrales Problem: Umschuldungen zu schlechteren Konditionen. Viele Hauseigentümer, die nach der Zinswende auslaufende Kreditverträge neu verhandeln mussten, sehen sich nun mit deutlich höheren Monatsraten konfrontiert. Kommen dann noch Arbeitslosigkeit, Scheidung oder Krankheit hinzu, droht schnell die Zahlungsunfähigkeit – und damit die Zwangsversteigerung.


⚖️ Nur wenige Gerichte, viele Verfahren

In Sachsen führen lediglich sechs von 25 Amtsgerichten aktiv Zwangsversteigerungen durch. Dennoch rangieren alle sechs Gerichte unter den 40 Standorten mit den meisten Terminen bundesweit. Das verdeutlicht die Konzentration der Verfahren auf wenige Standorte mit hoher Fallzahl.


📉 Tendenz weiter steigend?

Experten gehen davon aus, dass sich die Zahl der Zwangsversteigerungen in den kommenden Monaten weiter erhöhen könnte – insbesondere bei Eigentümern mit variablen Darlehen oder niedriger Eigenkapitalquote.

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