Rücktritt mit Rundumschlag: „Alle gegen mich“ – Warum Jette Nietzard ihre Rolle als linke Hoffnung der Grünen aufgibt
Berlin – Die Sprecherin der Grünen Jugend, Jette Nietzard (26), gibt auf. Nach zahlreichen Kontroversen – von ihrer Orgasmus-Kritik über Polizei-Feindlichkeit bis hin zu Aussagen über „bewaffneten Widerstand gegen die AfD“ – erklärte sie am Dienstag überraschend in einer Instagram-Story, dass sie nicht erneut für das Amt kandidieren wird.
Doch statt Selbstkritik lieferte sie einen Rundumschlag gegen Medien, Parteifreunde und Spitzenpolitiker – und inszeniert sich dabei als Opfer eines Systems, das ihren „radikalen linken Ideen“ nicht gefolgt sei.
🎙️ „Ich habe nach oben getreten“
In ihrer Story erklärt Nietzard, sie habe neun Monate lang versucht, eine „linke Hoffnung“ innerhalb der Grünen zu sein – doch sei an Widerstand, Kritik und innerparteilicher Uneinigkeit gescheitert. Stolz sei sie dennoch:
„Ich habe immer nach oben getreten und nie nach unten.“
Ihre Vorstöße – etwa zur Polizei, zur Migrationspolitik oder zur Kritik an „übergriffigen Männern“ – seien stets gegen Machtstrukturen gerichtet gewesen. Dass diese Aussagen auch in den eigenen Reihen auf Ablehnung stießen, erklärt sie mit der mangelnden „Mutigkeit“ ihrer Partei.
📉 Von Hasspulli bis Rücktrittsforderung
Nietzard geriet mehrfach in die Schlagzeilen:
- Trug öffentlich einen Pulli mit polizeifeindlicher Aufschrift
- Forderte Gerechtigkeit „auch im Schlafzimmer“ und sinnierte über Orgasmen in Hetero-Beziehungen
- Äußerte sich offen zu „Widerstand gegen die AfD“, auch mit radikaler Rhetorik
Die Reaktionen aus der Partei waren deutlich. Cem Özdemir forderte ihren Rücktritt, ebenso Ministerpräsident Winfried Kretschmann.
🧨 „Rechte Medien, Feigheit, interne Feinde“
Für ihren Rückzug macht sie neben der Parteiführung auch die Presse verantwortlich:
„Rechte Medienhäuser haben einfach fucking viel Macht.“
Außerdem wirft sie den Grünen vor, sich lieber mit Kampagnen der Medien zu beschäftigen, als mit ihren eigenen Mitgliedern solidarisch zu sein.
Belege für ihre Vorwürfe? Fehlanzeige. Konkrete Beispiele für einen „Rechtsruck“ der Grünen bleibt sie in ihrer Erklärung ebenfalls schuldig.
🛠️ Forderung nach Linksruck statt Reue
Obwohl sie zurücktritt, will Nietzard der Grünen Jugend und Partei erhalten bleiben – allerdings nicht leise:
„Wenn ein Feld sich verengt, räumt man es nicht, sondern gräbt es auf links um.“
Die Grünen müssten sich künftig mit Superreichen und Immobilienkonzernen anlegen. Ihre Bilanz: Kritik sei in der Partei nicht willkommen – sie selbst sei oft ausgebuht oder angeschrien worden.
🗨️ Kommentar: Opferrolle statt Verantwortung
Jette Nietzard ist nicht an der Ablehnung ihrer Inhalte gescheitert, sondern an der Art, wie sie sie vorgetragen hat. Ideologischer Dogmatismus, Kommunikationsprovokation und pauschale Schuldzuweisungen erzeugen keinen politischen Fortschritt – sondern Ablehnung. Wer für Veränderung kämpfen will, muss auch kritische Reflexion und Verantwortung für den Ton übernehmen.