Heimliche Reisen, Spionage-Vorwürfe und Kreml-Kontakte – Was steckt hinter dem Verhalten des Altpolitikers?
Berlin/Moskau – Matthias Platzeck, ehemaliger Ministerpräsident Brandenburgs und Ex-SPD-Chef, sorgt mit neuen Russland-Verbindungen für politische und mediale Unruhe. Trotz des Kriegs in der Ukraine soll er regelmäßig Moskau besucht und Kontakte in höchste Kreml-Kreise gepflegt haben – teils unter Umgehung offizieller Wege.
🇷🇺 Heimliche Moskau-Reisen trotz Ukraine-Krieg
Platzeck, der sich 2022 für seine frühere Russland-Nähe öffentlich entschuldigte („Ich habe mich geirrt“), soll zwischen 2022 und 2024 mindestens neunmal nach Russland gereist sein – teils über Drittstaaten wie die Türkei, offenbar ohne offizielle Mission. Diese Reisen wurden nun von Medien wie Spiegel und FAZ aufgedeckt. Laut Außenministerium erfolgten sie nicht im Auftrag der Bundesregierung.
🛑 Spionageabwehr warnte bereits in den 2000ern
Brisant: Schon während seiner Amtszeit als Ministerpräsident (2002–2013) gab es Enttarnungen mutmaßlicher russischer Agenten in seinem Umfeld. Der damalige Verfassungsschutz legte Dossiers vor – doch Platzeck habe diese Hinweise ignoriert, kritisiert ein früherer Spionageabwehr-Experte:
„Platzeck sorgte dafür, dass der Bereich der Spionageabwehr faktisch seine Arbeit einstellte.“
🎖️ Kreml-Auszeichnungen und dubiose Verbindungen
Platzecks Nähe zu Moskau zeigt sich auch in der Vergangenheit:
- 2005 erhielt er den russischen Orden „Peter der Große“ – von einer Geheimdienst-nahen Akademie.
- 2018 wurde ihm in Berlin der „Freundschafts-Orden“ des Kreml überreicht.
- Enge Kontakte zum Putin-Vertrauten Wladimir Jakunin, Ex-KGB-Agent und Strippenzieher in russischen Eliten.
🗣️ Kontakte in russischen Machtzirkel
Platzeck traf zuletzt regelmäßig Alexej Gromyko, Chef des Europainstituts an der Russischen Akademie der Wissenschaften – ein Thinktank mit Verbindungen zu Putins Sicherheitsrat, der u.a. auch Strategien zur Einflussnahme auf europäische Parteien wie AfD und BSW entwirft.
🛑 Kritik von Experten: „Systematische Kollaboration“
Die Nachrichtendienst-Expertin Nathalie Vogel vom Institute of World Politics (USA) spricht Klartext:
„Platzeck zeigt eine gefährliche Faktenresistenz und Nähe zur russischen Diktatur. Seine Ehrung durch Geheimdienst-nahe Organisationen wirft Fragen auf.“
📌 Regierung distanziert sich klar
Das Auswärtige Amt stellte auf Anfrage klar: „Kein Auftrag, keine Koordination, kein Austausch.“ Die Reisen seien privat und ohne diplomatische Rückendeckung erfolgt.
🎭 Tarnung oder Überzeugung?
Platzecks wiederholte Behauptung, als Friedensvermittler zu agieren, sehen Kritiker skeptisch. Das Vertrauen vieler in die Unabhängigkeit und Aufrichtigkeit seiner Rolle ist schwer beschädigt.