Chinesischer Online-Gigant JD.com plant Übernahme von MediaMarkt und Saturn
📍 Düsseldorf/Peking – Die Elektronikketten MediaMarkt und Saturn stehen womöglich vor einer spektakulären Übernahme: Wie die Düsseldorfer Holding Ceconomy AG, Eigentümerin der beiden Marken, am Donnerstag bestätigte, befindet sie sich in fortgeschrittenen Gesprächen mit dem chinesischen E-Commerce-Riesen JD.com.
💶 Ceconomy-Aktionären winkt Angebot über 4,60 Euro pro Aktie
JD.com plane demnach, 4,60 Euro pro Ceconomy-Stammaktie zu bieten – ein Aufschlag gegenüber dem aktuellen Börsenkurs von 4,29 €. Noch seien keine bindenden Verträge unterzeichnet, doch die Gespräche seien konkret.
Schon seit längerer Zeit kursieren Gerüchte über ein chinesisches Interesse an Europas führendem Elektronikhändler. Mit der Übernahme würde sich JD.com den Zugang zu einem der größten Elektronik-Online-Shops Europas sowie rund 1000 Filialen in mehreren Ländern sichern. Aktuell beschäftigen MediaMarkt und Saturn rund 50.000 Mitarbeiter.
🧾 Großaktionär Kellerhals im Fokus
Ob die Übernahme zustande kommt, hängt maßgeblich vom Ceconomy-Großaktionär Kellerhals ab. Die Gründerfamilie von MediaMarkt und Saturn hält über ihr Vehikel Convergenta rund 30 % der Anteile – und hat damit eine Vetoposition. Eine Stellungnahme blieb zunächst aus.
Auch weitere Anteilseigner wie die Duisburger Holding Haniel, Meridian, Beisheim und Freenet äußerten sich bisher nicht zu den laufenden Gesprächen. Der Streubesitz der Ceconomy-Aktien liegt bei rund 36,3 %.
🌐 Strategischer Schachzug aus Fernost
Die Übernahmepläne fügen sich in eine strategische Expansionspolitik chinesischer Tech-Konzerne ein. JD.com, einer der größten Onlinehändler Chinas, strebt damit eine Stärkung seiner europäischen Marktposition an – insbesondere im Elektronikbereich.
Die mögliche Akquisition von MediaMarkt und Saturn wäre ein Beben in der europäischen Handelslandschaft – und würde möglicherweise auch eine Debatte über ausländische Investitionen in strategisch bedeutende Infrastrukturen entfachen.
🔍 Ausblick
Ein Abschluss der Verhandlungen ist in den kommenden Wochen denkbar, sollte die Zustimmung der Hauptaktionäre erfolgen. Für Kundinnen und Kunden dürfte sich zunächst wenig ändern – langfristig könnte sich jedoch die strategische Ausrichtung und Digitalisierung der Märkte stark wandeln.