KKH meldet 5,4 Millionen Euro Schaden – „Illegal erschlichene Gelder“
Hannover – Abrechnungsbetrug im deutschen Gesundheitswesen erreicht eine neue Dimension: Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) meldet für das Jahr 2022 einen Rekordschaden von 5,4 Millionen Euro. Die Betrugsmaschen reichen von erfundenen Pflegeeinsätzen bis hin zu Fantasiekursen mit nicht existierenden Teilnehmern.
🏥 Besonders betroffen: ambulante Pflegedienste
Mit über 4,1 Millionen Euro Schaden sind ambulante Pflegedienste laut KKH die Hauptverursacher. 270 Verdachtsfälle betrafen diese Branche – mehr als die Hälfte aller eingegangenen Hinweise. Weitere Auffälligkeiten gab es bei Physiotherapiepraxen (62) und Arztpraxen (21).
Typische Maschen:
- Leistungen, die nie erbracht wurden
 - Nicht zugelassenes oder unqualifiziertes Personal
 - Dokumentierte Behandlungen, die nie stattfanden
 
🧠 KI gegen Betrug? Krankenkasse fordert mehr Ermittlungsdruck
KKH-Chefermittler Emil Penkov schlägt Alarm: „Diese illegal erschlichenen Gelder fehlen direkt in der Versorgung unserer Versicherten.“ Er fordert deshalb mehr spezialisierte Ermittlungsstellen in allen Bundesländern – sowie den gezielten Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Mustererkennung in Abrechnungsdaten.
„Wir müssen das Dunkelfeld proaktiv erhellen“, so Penkov.
„KI kann Betrugsstrukturen schnell erkennen und allen Ermittlern zugänglich machen.“
📉 Weitere Zahlen & Rückflüsse
| Bereich | Schaden in € | 
|---|---|
| Ambulante Pflege | 4,1 Mio. | 
| Apotheken | 500.000 | 
| Krankenhäuser | 365.000 | 
| Gesamt | 5,4 Mio. | 
Immerhin: Mehr als 500.000 Euro konnten 2022 bereits zurückgeholt werden.
🔎 KKH im Überblick
- 1,5 Millionen Versicherte
 - 8,2 Milliarden € Haushaltsvolumen
 - 4000 Beschäftigte bundesweit
 
Die KKH gehört zu den größten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland.

                
