Vor genau einem Jahrhundert hob der Linienflugverkehr in der Oberlausitz ab
Görlitz, 13. Juli 1925 – Es war ein Tag, der die Region veränderte: Vor genau 100 Jahren begann in Görlitz der planmäßige Linienflugverkehr. Erstmals verbanden kleine Passagiermaschinen die Stadt mit anderen deutschen Metropolen – eine technologische Zeitenwende für die Oberlausitz.
🛩️ Vom Acker zum Flughafen
Schon im Jahr zuvor hatten Flugtage tausende Menschen auf ein freies Feld vor den Toren der Stadt gelockt. Nun wurde aus diesem Areal ein offizieller Flugplatz. Das Besondere: Neben reinen Showflügen landeten und starteten dort ab Juli 1925 regelmäßig Maschinen mit Ziel Dresden, Leipzig und Breslau.
🌍 Tür zur weiten Welt
Görlitz wurde damit für neun Jahre Teil des deutschen Luftverkehrsnetzes. Für Wirtschaft, Postwesen und Gesellschaft bedeutete dies einen Anschluss an neue Dimensionen von Schnelligkeit und Reichweite. In einer Zeit, in der Eisenbahn und Automobil noch lange Reisen bedeuteten, war das Flugzeug plötzlich ein modernes Symbol des Fortschritts.
🎈 Technikspektakel und Prestige
Die Krönung dieses neuen Zeitalters kam fünf Jahre später: Ein Luftschiff vom Typ „Graf Zeppelin“ überflog Görlitz – ein Moment, der für viele Bewohner der Stadt unvergessen blieb. Als dann auch noch moderne Propellerflugzeuge zur Schulung, Postbeförderung oder zu Vorführzwecken landeten, galt Görlitz als Pionierstandort der regionalen Luftfahrt.
🔧 Was bleibt?
Obwohl der Linienbetrieb 1934 wieder eingestellt wurde, hat sich der Geist des Aufbruchs tief ins regionale Gedächtnis eingebrannt. Die damalige Startbahn existiert heute nicht mehr – aber die Geschichte zeigt: Die Oberlausitz war bereit für das Fliegen, lange bevor es Alltag wurde.