⚙️ Sonderdeal für deutsche Autohersteller sorgt für Streit in der Europäischen Union
Brüssel / Washington – Juli 2025
Im eskalierenden Zollstreit zwischen der EU und den USA steht die deutsche Autoindustrie zunehmend in der Kritik. BMW und Mercedes-Benz, die stark in den USA produzieren, sollen hinter den Kulissen einen Sonderdeal mit US-Präsident Donald Trump befürwortet haben. Das sorgt in mehreren EU-Mitgliedsstaaten für Empörung – und den Vorwurf des „Verrats“ an der europäischen Verhandlungslinie.
📉 Hintergrund: US-Zölle treffen deutsche Exporte besonders hart
Seit dem Frühjahr 2025 erhebt die US-Regierung auf bestimmte Autoimporte aus der EU 25 % Strafzölle. Für deutsche Hersteller wie BMW, Mercedes-Benz und VW bedeutet das tägliche Verluste in Millionenhöhe. Laut dem europäischen Autoherstellerverband ACEA sind die Exporte im April um 13 %, im Mai sogar um 25 % eingebrochen.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) drängt deshalb auf eine schnelle Einigung mit den USA – und will laut Financial Times ein Rückvergütungsmodell durchsetzen, das ausschließlich den deutschen Autobauern nutzt, weil sie bereits in den USA produzieren.
⚠️ Die Kritik: EU-Partner sehen Standortverlagerung und Wettbewerbsverzerrung
Besonders Frankreich, Italien und die Slowakei wehren sich gegen das deutsche Modell. Ihr Vorwurf:
- Der Deal bevorzuge Unternehmen mit Produktionsstätten in den USA
- Er verzerrt den Wettbewerb innerhalb der EU
- Und er könne langfristig zu Standortverlagerungen und Jobverlusten in Europa führen
Ein EU-Diplomat sagte gegenüber der FT: „Zwischen der Kommission und den Mitgliedstaaten herrscht großer Unmut über die deutsche Autoindustrie, weil sie die Verhandlungen untergräbt.“
🤝 Trumps Strategie: Spalten, um zu verhandeln
Donald Trump verfolgt laut Beobachtern eine bekannte Linie: Bilaterale Abkommen mit einzelnen Konzernen, um EU-weite Einigkeit zu umgehen. Bereits im März soll er sich mit CEOs deutscher Autobauer persönlich getroffen haben.
Die EU-Kommission warnt unterdessen vor einem Präzedenzfall: Wenn einzelne Konzerne nationale Sonderwege suchen, werde die gemeinsame Handelslinie Europas untergraben.
🇩🇪 Deutschlands Rolle: Zwischen Industrieinteresse und EU-Loyalität
Deutschland ist im Dilemma:
- Als größter Autoexporteur in die USA ist der wirtschaftliche Druck enorm
- Gleichzeitig wächst in der EU der Eindruck, Berlin stelle Wirtschaftsinteressen über europäische Solidarität
Mit rund 5 % Anteil am deutschen BIP gilt die Autoindustrie als Schlüsselbranche – entsprechend hoch ist der politische Einfluss.
✅ Fazit
- BMW und Mercedes drängen auf US-Zoll-Deal – zum Unmut der EU-Partner
- Trump nutzt Differenzen, um europäische Einheit zu schwächen
- Ein möglicher Sonderweg Deutschlands sorgt für Misstrauen und politische Spannungen in Brüssel