Die Türkei unter Recep Tayyip Erdoğan: Repression, geopolitische Stärke und westliches Schweigen
📰 Inhalt
- Verhaftungswelle gegen CHP-Politiker
- Schwäche der westlichen Reaktion
- Erdoğans strategische Außenpolitik
- Türkei zwischen NATO, BRICS und Schanghaier Organisation
- Demokratische Rückschritte und innenpolitische Repression
🚨 Verhaftungen ohne Widerhall: Die Opposition wird systematisch entmachtet
Die Repressalien gegen oppositionelle Politiker in der Türkei reißen nicht ab. Besonders betroffen ist die CHP, die größte Oppositionspartei des Landes. Innerhalb weniger Monate wurden 15 Bürgermeister der CHP verhaftet oder abgesetzt – darunter prominente Stadtoberhäupter von Istanbul, Adana, Antalya und Izmir.
Im Gefängnis sitzt weiterhin Ekrem İmamoğlu, der beliebte Ex-Bürgermeister von Istanbul. Internationale Solidarität bleibt oberflächlich – und westliche Regierungen reagieren kaum mehr. Die Proteste in der Türkei schrumpfen auf kleine Studentengruppen, die „Hak, Hukuk, Adalet“ (Recht, Gesetz, Gerechtigkeit) skandieren.
🌐 Erdoğans geopolitisches Schutzschild: Warum der Westen schweigt
Der türkische Präsident hat sich außenpolitisch eine strategische Immunität aufgebaut:
- USA: Donald Trump nennt Erdoğan einen „großartigen Freund“.
- NATO: Die Türkei ist ein unverzichtbarer Partner in der Sicherheitsarchitektur.
- Russland & China: Kooperationsbeziehungen mit Putin und Xi Jinping.
- BRICS & SOZ: Ankara sucht Anschluss an antiwestliche Bündnisse – trotz NATO-Mitgliedschaft.
Die Türkei hat einen Antrag auf Beitritt zu BRICS gestellt, erhielt jedoch nur den Status einer „Partnermitgliedschaft“. Auch bei der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) drängt Ankara auf Aufnahme – als einziges NATO-Mitglied.
💥 Demokratischer Verfall: Erdoğan gegen Meinungsfreiheit und Opposition
Die Wirtschaftskrise im Land treibt die Bevölkerung in die Resignation – gleichzeitig werden die Repressionen verschärft:
- Ein 16-Jähriger wurde wegen regierungskritischer Posts in sozialen Medien verhaftet.
- Bürgermeister und Beamte der CHP wurden landesweit verhaftet – meist wegen angeblicher Korruption.
- Auf Erdoğans Facebook-Account werden CHP-Politiker regelmäßig als „Verbrecher“ oder „Diebe“ diffamiert.
🧭 Der Westen schaut weg – und hat Erdoğan nichts entgegenzusetzen
Während die Türkei sich außenpolitisch neu positioniert, verliert der Westen den Einfluss. Die EU reagiert hilflos, Deutschland schweigt – selbst zur Verhaftung eines sozialdemokratischen Schwesterparteimitglieds.
Erdoğans postwestliches Narrativ greift: Der Westen sei im Niedergang, und man beneide die Türkei um ihren Aufstieg zur Supermacht.
📊 Fazit: Erdoğan agiert klüger als der Westen reagiert
Mit geschickter Diplomatie, harter Innenpolitik und dem Aufbau globaler Alternativen zur westlichen Weltordnung hat Erdoğan eine Position erreicht, in der Kritik verpufft und Macht sich verfestigt. Seine Strategie: außenpolitisch flexibel, innenpolitisch autoritär.