Nach 12 Jahren im Parlament zieht die Grünen-Politikerin Bilanz und warnt eindringlich vor Hass, Hetze und Politikverdrossenheit
Berlin, 8. Juli 2025 – Mit bewegenden Worten hat sich Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) aus dem Deutschen Bundestag verabschiedet. Die 44-jährige Politikerin verlässt das nationale politische Parkett und wechselt zu den Vereinten Nationen in New York. Zum Abschluss ihrer aktiven Laufbahn in der Bundespolitik richtete sie einen eindringlichen Appell an Gesellschaft und Politik – mit klaren Worten zu demokratischer Streitkultur, Respekt und den Gefahren durch Radikalisierung.
🕊️ Abschied mit Mahnung: „Streiten ja, hassen nein“
In ihrer letzten Rede vor dem Parlament betonte Baerbock die Bedeutung eines konstruktiven Umgangs in politischen Debatten:
„Demokratie lebt vom Streit – aber auch vom Respekt. Wenn wir uns gegenseitig nur noch verachten, dann stirbt die Demokratie in uns selbst.“
Sie warnte vor einer wachsenden Politikverdrossenheit, die durch soziale Medien, gezielte Desinformationskampagnen und politische Radikalisierung verstärkt werde. Hass und Hetze würden zunehmend zur Normalität – auch im Bundestag, sagte Baerbock mit Blick auf Angriffe auf Abgeordnete aller demokratischen Parteien.
🇩🇪 12 Jahre im Bundestag: eine politische Bilanz
Annalena Baerbock war seit 2013 Mitglied des Bundestags und zählte zu den prominentesten Politikerinnen der Grünen. Als Parteivorsitzende (2018–2022), Kanzlerkandidatin (2021) und Außenministerin (seit 2021) prägte sie die deutsche und europäische Politik entscheidend mit.
Ihre politische Bilanz im Überblick:
Jahr | Funktion |
---|---|
2013 | Einzug in den Bundestag |
2018 | Bundesvorsitzende der Grünen (mit Robert Habeck) |
2021 | Kanzlerkandidatin der Grünen |
2021 | Außenministerin der Bundesrepublik |
2025 | Wechsel zur UNO in New York |
Baerbock hat sich in ihrer Amtszeit insbesondere für eine wertegeleitete Außenpolitik, den Klimaschutz, die Stärkung internationaler Institutionen sowie für die Ukraine-Hilfe stark gemacht.
🌐 Nächste Station: Vereinte Nationen in New York
Wie das Auswärtige Amt bestätigte, wird Baerbock offizielle UNO-Sonderbeauftragte für Menschenrechte und Multilateralismus. Ihre Berufung gilt auch als Zeichen des internationalen Vertrauens in die deutsche Außenpolitik unter ihrer Leitung.
Der Wechsel erfolgt im Einvernehmen mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Dieser lobte ihre „klare Haltung in internationalen Krisen“, während Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Baerbock als eine „Stimme der Vernunft in stürmischen Zeiten“ bezeichnete.
💬 Stimmen zum Abschied
- Robert Habeck (Vizekanzler, Grüne):
„Annalena hat Deutschland auf der Weltbühne würdig vertreten. Ihr Rückzug ist ein Verlust für die Regierung.“ - Friedrich Merz (CDU):
„Wir haben uns oft gestritten – aber nie gehasst. Genau diese Kultur müssen wir bewahren.“ - Ricarda Lang (Grünen-Chefin):
„Annalena hat uns gezeigt, dass Empathie und Klarheit kein Widerspruch sind.“