Deutlich weniger Erstanträge – drei Grafiken zeigen den historischen Rückgang
Berlin – Die Asylzahlen in Deutschland sind im ersten Halbjahr 2025 drastisch zurückgegangen. Laut exklusiven Daten aus dem Bundesinnenministerium, die BILD vorliegen, wurden nur noch 61.336 Erstanträge gestellt – das ist ein Rückgang von fast 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (121.426 Erstanträge 2024).
📊 So deutlich ist der Rückgang – drei Grafiken belegen den historischen Trend
- Januar–Juni 2025 vs. Vorjahre
- 2023: ca. 135.000
- 2024: 121.426
- 2025: 61.336
- Asylanträge im Juni
- Juni 2023: >23.000
- Juni 2024: ~17.000
- Juni 2025: <7000
- Langzeitvergleich seit 2013
- So niedrige Zahlen gab es zuletzt im März 2013 – oder während des Corona-Lockdowns 2020.
🔍 Warum die Zahlen sinken – und was das bedeutet
Laut Asylrechtsexperte Prof. Daniel Thym (Uni Konstanz) sei der Rückgang weniger auf deutsche Maßnahmen, sondern vor allem auf äußere Faktoren zurückzuführen:
- Härtere Grenzkontrollen in der Türkei und Tunesien
- Lage in Syrien hat sich verändert
- Weniger Fluchtbewegungen durch Stabilisierung in Krisenregionen
„Die Regierung macht vieles richtig, aber sie hat auch Glück“, so Thym.
Zugleich warnt Thym vor einem drohenden Vollzugsdefizit: „Noch fehlt der Plan, wie bei abgelehnten Afghanen und künftig auch Syrern die Rückführung organisiert werden soll.“
🧱 Politische Reaktionen: Lob und neue Forderungen
🗣️ Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident Sachsen:
„Es geht doch! Der Politikwechsel zeigt Wirkung. Alexander Dobrindt setzt um, was der gesunde Menschenverstand verlangt.“
Doch Kretschmer fordert mehr:
- Rücknahme staatlicher Vorschriften
- Entlastung der Wirtschaft
- Senkung der Energiepreise
🔧 Ausblick und weitere Schritte
- Asylzahlen könnten weiter fallen, prognostiziert Thym.
- EU-Asylsystem müsse angepasst werden.
- Abschiebung und Rückführung müssten konsequenter erfolgen.