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Polizisten an der Stadtbrücke Görlitz/Zgorzelec nach abgesagter Demo

Nur acht Personen erschienen – Großaufgebot der Polizei blieb ohne Einsatz

Görlitz/Zgorzelec, Juli 2025 – Eine für den Samstag angekündigte Demonstration gegen Migration an der Stadtbrücke zwischen Görlitz (Deutschland) und Zgorzelec (Polen) ist überraschend abgesagt worden. Die Veranstalter auf polnischer Seite hatten ursprünglich bis zu 1.000 Teilnehmer angekündigt – am Ende kamen nur acht.

🔍 Veranstalter zog Anmeldung kurzfristig zurück

Wie die Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf mitteilte, zog der polnische Anmelder die Demonstration bereits am Freitagabend zurück. Dennoch hielten sich Einsatzkräfte der Bundes- und Landespolizei in Bereitschaft, um auf mögliche Spontanaktionen reagieren zu können.

Der Protest wurde von der nationalistischen Gruppierung „Ruch Obrony Granicum“ organisiert, die zuletzt durch die Bildung selbsternannter Bürgerwehren an der polnischen Ostgrenze zu Deutschland aufgefallen war. Medienberichten zufolge war auch der umstrittene Rechtsextremist Robert Bąkiewicz beteiligt.

👮‍♂️ Tag verlief ruhig – Brücke blieb geöffnet

Auf deutscher Seite verlief der Tag ruhig und ohne Zwischenfälle. Die Stadtbrücke blieb für den Verkehr geöffnet, obwohl Umleitungen für den Ernstfall vorbereitet worden waren. Laut Bundespolizei war der Einsatz gegen 13:30 Uhr beendet.

🇵🇱 Reaktion auf Tusk und deutsche Migrationspolitik

Die angekündigte Demonstration richtete sich sowohl gegen die deutsche Asylpolitik als auch gegen den polnischen Regierungschef Donald Tusk. Rechte Kreise in Polen verbreiten seit Monaten das Narrativ, Deutschland „überschwemme“ Polen mit Migranten und die Regierung in Warschau reagiere nicht entschlossen genug.

Bereits vor einer Woche hatte „Ruch Obrony Granicum“ eine kleinere Protestaktion auf der Stadtbrücke organisiert. Dabei kam es zu Parolen wie „Polen den Polen“, woraufhin die deutsche Polizei einen Grenzübertritt verhinderte.

⚠️ Polnische Regierung kündigt hartes Durchgreifen an

Ein möglicher Grund für die Absage: Polen kündigte ab Montag wieder Grenzkontrollen an und warnte selbsternannte Bürgerwehren deutlich vor „Willkür und Einschüchterung“. Die Regierung stellte klar, dass Grenzsicherung ausschließlich in staatlicher Hand liege.


🧾 Fazit:

Der Protest an der Stadtbrücke fiel aus – aber der Konflikt um Migration, Grenzsicherung und Rechtsextremismus bleibt bestehen. Die abgesagte Demo zeigt, dass der deutsch-polnische Grenzraum weiter im Fokus steht – nicht nur bei Behörden, sondern auch bei radikalen Kräften.

Von Redaktion

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