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🚆 Bahn-Mitarbeiter mit bis zu 42 Urlaubstagen – Kritik an Arbeitszeitmodell wächst

VonRedaktion

Juli 5, 2025
Bahn-Mitarbeiter mit Urkunde und DB-Anstecknadel, Symbolbild für Urlaub und Arbeitszei

Pünktlichkeitsquote im Keller – Ist der Urlaub schuld?

Deutsche Bahn verteidigt sich: „Urlaubsregelung hat nichts mit Verspätungen zu tun“

Berlin – Nur 35,5 Prozent der Züge waren am vergangenen Mittwoch pünktlich. Ein neuer Tiefpunkt für die Deutsche Bahn. Offizielle Begründung: Hitze. Doch in sozialen Netzwerken wird ein anderer Grund heiß diskutiert: die außergewöhnlich hohen Urlaubskontingente für Bahn-Mitarbeiter. Bis zu 42 Urlaubstage im Jahr sind möglich – kein Witz!


„Der Optigriller“ sorgt mit Urkunde für Wirbel

Ausgelöst wurde die Debatte durch einen Post des bekannten Food-Bloggers „Der Optigriller“, der nebenbei als Bauingenieur bei der Bahn tätig ist – derzeit allerdings in Elternzeit. Er veröffentlichte stolz ein Foto seiner Urkunde zum zehnjährigen Dienstjubiläum mit DB-Anstecknadel und schrieb:

„Und es gibt dann ab jetzt einen Urlaubstag mehr. 42 sind es dann ab jetzt.“

Das sorgte für geteilte Reaktionen: Während einige Fans gratulierten, machten andere ihrem Ärger Luft. Einer kommentierte:

„Kein Wunder, dass sie (die Bahn) immer zu spät kommt, wenn ständig alle im Urlaub sind.“


Was steckt wirklich hinter den 42 Urlaubstagen?

Ein Sprecher der Deutschen Bahn bestätigte gegenüber BILD:

„Tarifmitarbeitende können in einem Wahlmodell selbst entscheiden, ob sie lieber mehr Urlaub oder mehr Geld wollen.“

Dieses Modell erlaubt bis zu 42 Urlaubstage jährlich – oder alternativ ein höheres Gehalt. Der Konzern mit über 226.000 Beschäftigten sieht dies als Beispiel für moderne, flexible Arbeitszeitmodelle.

Kein Zusammenhang zwischen Urlaub und Zugverspätungen?

Die Bahn weist die Kritik zurück: Die individuelle Urlaubsplanung sei betrieblich organisiert und habe nichts mit dem Wahlmodell zu tun.

„Urlaube werden stets nach betrieblichen Notwendigkeiten geplant“, so der Sprecher.

Auch der „Optigriller“ verteidigte seinen Arbeitgeber auf Facebook:

„Ich kann verstehen, dass das neidische Reaktionen hervorruft – aber das Arbeitszeitmodell bei der Bahn ist top.“


Hitze, Personalmangel oder falsche Prioritäten?

Fakt ist: Die Pünktlichkeitsquote der Bahn liegt aktuell bei unter 40 Prozent. Die Kritik wächst – vor allem, weil auch Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) im Interview erklärte, dass eine Pünktlichkeitsquote unter 60 Prozent „indiskutabel“ sei.

Ob mehr Urlaub oder mehr Geld die richtige Wahl ist – diese Frage dürfte in den kommenden Wochen politisch noch heißer diskutiert werden als die Schienen selbst.

Von Redaktion

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