Ursache geklärt: Technischer Defekt – keine Hinweise auf Sabotage oder Cyberangriff
Versorgung in Krankenhäusern über Notstrom – Feuerwehr im Dauereinsatz
Ein großflächiger Stromausfall hat am Freitag ab Mittag weite Teile Tschechiens, darunter auch die Hauptstadt Prag, lahmgelegt. Betroffen waren zudem die Regionen Liberec, Ústí nad Labem (Aussig an der Elbe) und Teile Mittelböhmens – also auch Gebiete in unmittelbarer Nähe zur sächsischen Grenze bei Zittau, Großschönau und Seifhennersdorf.
Straßenbahnen und U-Bahnen standen still, Menschen blieben in Aufzügen stecken, und Millionen Haushalte waren über Stunden ohne Strom.
Ursache: Ausfall eines Phasenleiters in Hochspannungsnetz
Wie der Netzbetreiber ČEPS und die Regierung am Freitagabend erklärten, war die Ursache ein technischer Defekt: Ein Phasenleiter fiel aus und legte acht Umspannwerke lahm. Dadurch blieb ein Teil des landesweiten Hochspannungsnetzes ohne Spannung.
Kein Hinweis auf Sabotage
Laut Polizei und Cybersicherheitsbehörde gebe es keine Hinweise auf einen Cyberangriff, Terroranschlag oder Sabotageakt. Eine Untersuchung durch die nationale Cybersicherheitsbehörde läuft dennoch weiter.
Krankenhäuser auf Notstrom, Feuerwehr rettete Menschen aus Aufzügen
In Krankenhäusern sprang sofort die Notstromversorgung an, um die kritische Infrastruktur aufrechtzuerhalten. Die Feuerwehr war in zahlreichen Städten im Dauereinsatz, um Menschen aus steckengebliebenen Aufzügen zu befreien.
Ministerpräsident Petr Fiala sprach auf der Plattform X von einer „außerordentlichen und unangenehmen Situation“, lobte jedoch die schnelle Reaktion der Einsatzkräfte.
Stromversorgung vollständig wiederhergestellt
Am Freitagabend wurde die vollständige Wiederherstellung der Stromversorgung gemeldet. Der Vorfall sorgte dennoch für Unruhe in der Bevölkerung – nicht zuletzt durch die geografische Nähe zur deutschen Grenze und die zunehmenden Spannungen in der europäischen Energiepolitik.