„Wir müssen uns besser schützen“ – Steinmeier ruft zu gesellschaftlicher Pflicht auf
Berlin/Potsdam – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat sich in einem Interview mit der Märkischen Allgemeinen Zeitung deutlich für eine öffentliche Debatte über die Wiedereinführung der Wehrpflicht ausgesprochen. Angesichts der geopolitischen Lage in Europa sei die Verteidigung der Demokratie und der Freiheit wichtiger denn je, so Steinmeier.
Hintergrund: Steinmeiers Appell an die Bürger
Steinmeier betont:
„Die Verteidigung unserer Interessen, unserer Demokratie, unserer Freiheit ist notwendiger denn je. Deshalb brauchen wir die Debatte über die Wehrpflicht.“
Er bezieht sich dabei auf die zunehmenden Spannungen in Europa, insbesondere im Osten, und ruft zu einem Umdenken in der Sicherheits- und Gesellschaftspolitik auf.
Soziale Pflichtzeit – Idee stößt auf Skepsis im Osten
Bereits vor drei Jahren brachte Steinmeier die Idee einer Sozialen Pflichtzeit ins Spiel – einem verpflichtenden Dienst an der Gesellschaft, unabhängig von militärischer Ausrichtung. Ziel: gesellschaftlicher Zusammenhalt stärken.
Doch gerade in Ostdeutschland sei die Resonanz eher verhalten:
„Erstaunlicherweise stoße ich damit in Ostdeutschland auf mehr Vorbehalte als im Westen“, so Steinmeier. „Dem gehe ich nach.“
Gesellschaftlicher Auftrag statt Komfortzone
Der Bundespräsident kritisiert indirekt die zunehmende Individualisierung und Abgrenzung in der Gesellschaft:
„Jeder und jede sollte einmal im Leben einen Dienst jenseits der eigenen Blase leisten.“
Damit betont Steinmeier die Bedeutung von Verantwortung, Pflichtbewusstsein und Solidarität – Werte, die laut ihm in Krisenzeiten an Bedeutung gewinnen.
Politische Reaktionen bleiben abzuwarten
Ob die Bundesregierung eine Wiedereinführung der ausgesetzten Wehrpflicht (seit 2011) tatsächlich in Erwägung zieht, ist offen. Klar ist: Der Appell des Bundespräsidenten dürfte die Debatte neu befeuern – in Gesellschaft und Politik.
📌 Fazit:
Bundespräsident Steinmeier positioniert sich klar für eine neue gesellschaftliche Pflichtkultur – sei es durch Wehrpflicht oder sozialen Dienst. Der politische und gesellschaftliche Diskurs ist eröffnet.