Deutsche Sicherheitsbehörden haben offenbar einen geplanten Anschlag auf eine jüdische Einrichtung in Berlin vereitelt. Hinter dem Plan sollen laut Ermittlern Verbindungen zu iranischen Nachrichtendiensten stehen. Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen.
Festnahme nach Hinweisen aus dem Ausland
Wie das Bundeskriminalamt (BKA) bestätigte, kam es in der Nacht zu Dienstag zu einer Festnahme im Berliner Stadtteil Charlottenburg. Der festgenommene Mann soll über Kontakte zu einem iranischen Netzwerk verfügen, das unter anderem in Europa Zielpersonen observiert und Anschläge vorbereitet haben soll.
Die Hinweise kamen laut Medienberichten von einem westlichen Partnerdienst. Der Zugriff erfolgte im Rahmen eines koordinierten Einsatzes unter Beteiligung von BKA, Berliner Polizei und dem Bundesamt für Verfassungsschutz.
Mutmaßliches Ziel: Jüdische Einrichtungen
Im Zentrum der Ermittlungen steht offenbar ein geplantes Attentat auf eine Synagoge oder ein jüdisches Gemeindezentrum in Berlin. „Die Gefährdungslage für jüdisches Leben in Deutschland ist unverändert hoch“, erklärte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums. Man nehme jeden Hinweis auf mögliche Anschlagsvorbereitungen sehr ernst.
Die jüdische Gemeinde in Berlin wurde umgehend informiert, die Schutzmaßnahmen rund um religiöse Einrichtungen wurden verstärkt. Die Polizei zeigt verstärkte Präsenz vor Synagogen, Schulen und Kulturzentren.
Reaktionen aus Politik und Gesellschaft
Bundesinnenministerin Nancy Faeser sprach von einer „neuen Dimension staatlich gelenkter Terrorgefahr“. Sie verurteilte jede Einflussnahme aus dem Ausland auf die Sicherheit jüdischer Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. Auch Vertreter der israelischen Regierung äußerten sich besorgt.
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, forderte eine klare politische Antwort: „Solche Taten dürfen nicht nur strafrechtlich, sondern auch diplomatisch Konsequenzen haben.“
Die Ermittlungen dauern an. Weitere Festnahmen oder Durchsuchungen in anderen Bundesländern werden nicht ausgeschlossen.
Hinweis: Aus ermittlungstaktischen Gründen nennen die Behörden keine Details zur Identität des Tatverdächtigen oder zu konkreten Tatplänen.